Der „Schmerzensmann und Maria“ aus der Sammlung Loock im Museum Haldensleben. Die Kunstsammlung des königlichen Bauinspektors Friedrich Loock (1795-1871) umfasste einst mehr als 80 Ölgemälde, 122 Kupferstiche und 15 Fotoreihen. Nur wenige Jahre nach seinem Tod ging sie 1877 als Geschenk der Schwester Dorothea Loock (1798-1877) in den Besitz der Stadt Haldensleben über und wurde seit 1886 in großen Teilen im Rathaus- und Magistratssitzungssaal ausgestellt.
1939 allerdings wurden zunächst 48 Gemälde dem Museum Haldensleben zum Verbleib übergeben. Es sollte, wie bereits 1934 verfügt, die gesamte Sammlung folgen. Aber es kam ganz anders. Kriegsbedingt wurde das Museum geschlossen und die Sammlungen größtenteils ausgelagert. Die Loocksche Sammlung wurde auf dem Rathausdachboden deponiert. Mit der Wiedereinrichtung des Museums Haldensleben 1949 konnten 66 Gemälde der Kunstsammlung hier gesichert sowie inventarisiert und dokumentiert werden. Für die Sammlung folgten viele Jahrzehnte größtenteils in den Museumsmagazinen.
Erst 2001 rückte die Sammlung mit der dauerhaften Ausstellung im neueingerichteten Trauzimmer im Südflügel des Schlosses Hundisburg wieder in den Fokus einer größeren Öffentlichkeit. Außerdem wurde eines der wertvollsten Bilder, die aus der Cranachwerkstatt bzw. dessen Umfeld stammende „Lucretia“, 2002 in die Dauerausstellungen des Museums integriert.
Parallel hierzu initiierte das Museum hauseigene Forschungen, ein mehrjähriges Seminarprojekt mit dem Institut für Kunst- und Bildgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie verschiedenste Publikationen und Sonderausstellungen. Außerdem ist in diesem Zusammenhang die Kooperation mit dem „Cranach Digital Archive“ im Verbund mit dem Kunstpalast Düsseldorf und der Technischen Hochschule Köln zu nennen. Stand hier zunächst die „Lucretia“ im Mittelpunkt der Betrachtungen und deren Herkunft aus dem Umfeld der Cranach-Werkstätten, konzentrierten sich die weiteren Forschungen doch bald vorrangig auf den „Schmerzensmann und Maria“, im Museum unter dem Titel „Patrizierfrau vor dem gemarterten Christus“ geführt.
2022 konnte die freiberufliche Restauratorin und Mitarbeiterin des „Cranach Digital Archivs“ Jana Herrschaft für die Restaurierung des Bildes gewonnen werden. Diese präsentiert am Museumstag exklusiv und erstmalig die Restaurierungs- und Forschungsergebnisse und begründet detailliert die neue außerordentliche Zuordnung der Darstellung zur Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. Zudem wird das Gemälde an diesem Tag erstmals restauriert der Öffentlichkeit vorgestellt. Zukünftig wird auch dieses Bild dauerhaft in die ständigen Ausstellungen des Museums Haldensleben einbezogen werden.
21. Mai 2023 / Internationaler Museumstag / 10:00 bis 17:00 Uhr / Tag der offenen Tür
Schauvorführungen besonderer Handwerke der Biedermeierzeit
und Aktionen für Groß und Klein
Wildpflanzen aus der Heimat auf Keramikfliesen
Druck und Malerei auf Keramik mit der Diplomdesignerin Gudrun Gaube und Siebdrucker Holger Jäger selbst versuchen
Verspinnen von Wolle
mit Maria Hauer, Spinnstube Hundisburg
Butter - wie früher selbst herstellen und historische Spiele
MitMachAktionen mit der ehrenamtlichen Museumspädagogin Susan Bernt
Lithographie und Steindruck
mit Museumsmitarbeiter Christian Waldenheim
Seidenraupenzucht im Museum Haldensleben
mit Museumsmitarbeiterin Susanne Tatiuk
21. Mai 2023 / 11:00 Uhr / der "Schmerzensmann und Maria" aus der Sammlung Loock:
Die freiberufliche Restauratorin und Mitarbeiterin des „Cranach Digital Archive“ Jana Herrschaft berichtet über die aktuellen Restaurierungsergebnisse, das Bildthema des Schmerzensmannes und die Cranach-Werkstatt Wittenberg. Eingeleitet und moderiert wird der circa 1-stündige Vortrag von Museumsleiterin Judith Vater.
21. Mai 2023 / 15:30 Uhr / Wildpflanzen in und um Haldensleben
Ulf-Gerd Damm, Ranger im Biosphärenreservat Drömling, bestimmt und erläutert einige Arten anhand der am Aktionstag entstandenen Wildpflanzen-Keramikfliesen und berichtet über Lebensraum und -weise und bei Fragen auch darüber hinaus.
Kontakt / Rückfragen:
Kreismuseum Haldensleben
Breiter Gang
39340 Haldensleben
Telefon: +49 3904 2710
E-Mail: museumhaldensleben(at)landkreis-boerde.de
Reguläre Öffnungszeiten:
Dienstags bis freitags: 09:00 bis 12:00 Uhr und 14:00-17:00 Uhr
Sonntags: 10:00 bis 12.00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr
Montags und samstags geschlossen