Landkreis

Kreisstraßenmeisterei des Landkreis Börde ist gut für den Winterdienst vorbereitet

Das Amt für Straßenbau und -unterhaltung des Landkreises Börde ist auf den nahenden Winter und frostige Temperaturen mit all ihren Begleiterscheinungen eingestellt. Das betrifft 595 Kreisstraßen-Kilometer, die in zwölf Touren aufgeteilt sind. Gestartet wird der Winterdienst-Einsatz von zwei Standorten aus, Haldensleben und Oschersleben.

1.700 Tonnen Salz und knapp 60 Tonnen Sole stehen aktuell für Räum- und Streupflichten auf den Straßen im Landkreis Börde zur Verfügung. Im Bedarfsfall steht ein weiteres Kontingent an Salz und Sole zur Verfügung. Eine Tour umfasst im Schnitt 50 Kilometer (kürzeste Tour: 45 Kilometer, längste Tour: 55 Kilometer). Dazu kommen noch 2 Kleingeräteträger für die Räumung von Knotenpunkten oder Radwegen. Der Leitungsdienst ist für die Wetterbeobachtung und Einsatzleitung zuständig, um den rechtzeitigen Start der Räumdienstarbeiten gewährleisten zu können. Er schaut sich morgens und nachmittags den Wetterbericht für die Folgenacht / den Folgetag an und entscheidet, wo Winterdienst gefahren wird. Der Vorteil ist, dass man auf mehrere Wetterberichtsquellen zurückgreifen kann und man somit laufend aktualisiert mit Informationen versorgt wird.

Der Winterdienst wird nach den Vorgaben des Bundesfernstraßengesetz und dem Straßengesetz des Landes Sachsen-Anhalt durchgeführt. Der Winterdienst ist so organisiert, dass im Zeitraum Montag bis Freitag von 07:00 Uhr bis 22:00 Uhr die Befahrbarkeit nach besten Kräften gewährleistet wird. Für die Besatzungen der Winterdienstfahrzeuge bedeutet dies Arbeit auf dem Winterdienstfahrzeug wochentags von 03:00 bis 22:00 Uhr im Zweischichtmodus. Samstags wird im notwendigen Fall von 04:00 bis 20:00 Uhr und sonntags von 05:00 bis 22:00 Uhr gearbeitet, ebenfalls im Früh- und Spätschichtmodus. Bei Glätte ist mit einer Einsatzzeit von vier Stunden zu rechnen; kommt Schnee dazu werden um die sechs Stunden für Räum- und Streuarbeiten eingeplant. In einem durchschnittlichen Winter fährt das Team der Straßenmeisterei rund 40.000 Streukilometer. 

„Das System ist sehr flexibel, das Team gut eingespielt. Es ist wichtig, sich den Witterungsbedingungen anzupassen und darauf zu reagieren", betont Frank Holzheuer, Sachgebietsleiter für Straßenunterhaltung im Landkreis Börde. „Bei starken Schneefällen werden die Kreisstraßen auch im Zwei-Schicht-Betrieb bearbeitet, allgemein aber immer in den frühen Morgenstunden. 

Im Durchschnitt fallen beim Landkreis Börde für den Winterdienst ca. 400.000 Euro Kosten pro Jahr an. Bei lang anhaltendem Winterwetter können sich diese Aufwendungen deutlich erhöhen. Im Winter 2024/2025 lagen die Kosten leicht unterhalb des Vorjahreswinters 2023/2024. Hierbei entfielen u.a. 107.000 Euro auf Aufwendungen für Dienstleistungen, 128.000 Euro Materialkosten und 70.000 Euro Lager- und Unterhaltungskosten. Insgesamt wurden im letzten Winter 1.030 Tonnen Salz verbraucht und 278 Tonnen Sole.

Die Streuung selbst erfolgt mit Hilfe der sogenannten Feuchtsalztechnik, die speziell für die präventive Streuung entwickelt wurde. In diesem Fall wird das Steinsalz zunächst mit Salzsole benetzt und erst dann auf die Fahrbahn ausgebracht. Dadurch haftet das Salz länger auf der Straße und wird nicht, wie etwa reines Trockensalz, direkt verweht. „Das befeuchtete Salz reagiert zudem schneller mit Reif, Eis und Schnee. Das ist für uns sehr effektiv.“, erklärt Holzheuer. 

Die Kreisstraßenmeisterei setzen dabei überwiegend die Feuchtsalztechnologie FS 30 ein: Unmittelbar vor dem Ausbringen wird das feste Streusalz mit einer Salzlösung (Sole) auf dem Streuteller gemischt. Das Mischungsverhältnis beträgt 70 Prozent Trockensalz und 30 Prozent Sole. Für die Sole wird Natriumchlorid verwendet, also normales Kochsalz. 

Im Einsatzfall wird immer das gesamte Kreisstraßennetz gestreut. Das Ziel: Bis 7 Uhr morgens – rechtzeitig zum einsetzenden Berufsverkehr – sollen die Räum- und Streueinsätze auf den Kreisstraßen im Landkreis beendet sein. „Das Team unseres Winterdienstes gibt sein Möglichstes, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien und für Sicherheit zu sorgen. Eine absolute Glättefreiheit von Straßen und Wegen können wir aber nicht garantieren und wir können auch nicht überall gleichzeitig zur Stelle sein“, macht Frank Holzheuer deutlich. Doch auch die beste Vorbereitung auf Seiten der Kreisstraßenmeistereien hat ihre Grenzen. Besonders bei starkem und langanhaltendem Winterwetter könne nicht überall gleichzeitig geräumt und gestreut werden. „Dann leisten unsere Mitarbeiter im Dauereinsatz harte Arbeit unter schwierigsten Bedingungen“, betont Sachgebietsleiter Holzheuer.

„Unentbehrlich bleiben immer auch das Erfahrungswissen und Können des eingesetzten Personals, ohne die auch die beste Technik nicht effektiv eingesetzt werden kann“, hebt Dezernent Dr. Denis Gruber hervor. Auch bei bester Vorbereitung und frühzeitigem Einsatzbeginn kann nicht ausgeschlossen werden, dass während eines länger anhaltenden Schneefalles mit einer geschlossenen Schneedecke gerechnet werden muss. Auch kann es immer stellenweise zu Eis- und Reifglätte kommen. Setzt der Schneefall erst während des Berufsverkehrs ein, ist es eine besondere Herausforderung, die Fahrbahnen für den fließenden Verkehr freizubekommen. Denn der rollende Verkehr fährt den Schnee auf der Fahrbahn fest. Zudem kommen die Räumfahrzeuge nur erschwert durch. Eine Garantie auf freie Fahrt kann es für die Autofahrerinnen und Autofahrer deshalb nicht geben, stellt Dezernent Gruber klar. „Alle Verkehrsteilnehmer sollten bei Schnee und Eis Vorsicht walten lassen. Eine dem Straßenzustand angepasste Fahrgeschwindigkeit vermindert das Risiko von Unfällen. Auch kommt es immer wieder zu Behinderungen durch Fahrzeuge, die nicht ausreichend für den Winter ausgerüstet sind.“

Letzte Aktualisierung: 05.11.2025 14:36 Uhr