Landkreis Börde / nach der Beratung in Haldensleben ging es direkt in Richtung "Großes Bruch". Bei der Exkursion machten sich die Exkursionsteilnehmer ein Bild vor Ort. Im Bild eine wasserregulierende Anlage.
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Nachhaltiger Naturschutz / Akteure reden miteinander / „Wiedervernässung“ des Landschaftsschutzgebietes „Großes Bruch“

In diesen Tagen auf Einladung des Landkreises Börde. Diverse Fachleute und weitere Akteure reden in Haldensleben über die „Wiedervernässung“ des Landschaftsschutzgebietes „Großes Bruch“.

Dr. Denis Gruber begrüßte, auch im Namen von Landrat Martin Stichnoth, rund 70 Teilnehmer im großen Sitzungsraum der Kreisverwaltung in Haldensleben. Darunter Vertreter der Landesregierung, des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt, von Verbänden und Stiftungen, Verantwortliche der Kreisverwaltung sowie der gemeindlichen Ebene.

„In der Sache haben wir uns im vergangenen Jahr an das Ministerium Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWEKU) des Landes Sachsen-Anhalt gewandt“, sagt Dr. Gruber zur Begrüßung. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir mit der Thematik an der richtigen Stelle auf offene Ohren gestoßen sind. Herzlichen Dank dafür, und danke, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind.“

Inhaltlich beschäftigte sich die Tagung mit den Möglichkeiten, die Wiedervernässung im Bereich des Naturschutzgebietes „Großes Bruch“ ökologisch sinnvoll und nachhaltig zu beeinflussen. „Die Trockenheit der letzten Jahre hat dem Niedermoorgebiet zugesetzt.“, sagt Dr. Gruber. „Feuchtbiotope und Lebensräume bestandsbedrohter Arten gehen verloren. Deshalb sehen wir dringenden Handlungsbedarf, durch Wasserrückhalt das Moor zu schützen.“

Neben den Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Moorbodenschutz Sachsen-Anhalt, des MWEKU und des Landesamtes für Umweltschutz erläuterte Ulrike Kausche die Sicht der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Börde. Für den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft ergriff der Halberstädter Flussbereichsleiter Dr. Christoph Ertl das Wort. Er sprach über die Bewirtschaftung des Großen Grabens und den Einfluss der Wehrsteuerung. Zudem informierte er über die Auswertung eines Pilotversuches“.

Auch dabei. Sigrid Harl vom NABU-Bundesverband. Ihr Beitrag zielte auf das Thema „KlimaPlus - Fördermöglichkeiten des NABU im Moorbodenschutz“. Schließlich sprach Prof. Dr. Volker Lüderitz / Hochschule Magdeburg-Stendal, über die „Herausforderungen bei der Planung von Maßnahmen zur Revitalisierung am Beispiel ‘Rathsbruch‘ im Westfläming“.

Dr. Denis Gruber fasste das Ergebnis des Tages zusammen. „Auch wir, damit meine ich die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Börde, bleiben dran. Ich denke heute wurden Ansätze aufgezeigt, wie wir in den kommenden Jahren auch unter Nutzung von Fördermöglichkeiten dem Naturschutz im Großen Bruch gemeinsam angemessen Rechnung tragen können. Wir treffen uns in absehbarer Zeit wieder, um Arbeitsergebnisse zu registrieren und weitere Ziele zu definieren.“

Der Tag endete mit einer Exkursion in das Naturschutzgebiet „Großes Bruch“. Uwe Neumann, Geschäftsführer Unterhaltungsverband „Großer Graben“ stand den Exkursionsteilnehmer Rede und Antwort. 

Lokal- und Naturkunde:

Beim „Großen Bruch“ handelt es sich um ein langgestrecktes, zusammenhängendes Niedermoorgebiet, das überwiegend als Grünland genutzt wird. Ein weit verzweigtes Netz von Entwässerungsgräben durchzieht das Gebiet und führt das Wasser zu den Hauptvorflutern Schiffgraben, Großer Graben und Fauler Graben. Das Grabensystem beherbergt vielfältige Wasserpflanzengesellschaften mit zahlreichen gefährdeten Arten. Vorrangig Pappel- und Kopfweidenreihen sowie Weidengebüsche durchziehen das Gebiet. Kleinflächig sind Pappel-, Eschen- und Weidenforste vorhanden. Das Grünland wird großflächig als Intensivweide genutzt. Ca. 100 ha sind von der "Stiftung Umwelt- und Naturschutz Großes Bruch e.V.” angepachtet, die die Flächen extensiv bewirtschaftet. Derzeit werden ca. 1.000 ha Grünland durch verschiedene Landwirtschaftsbetriebe bewirtschaftet, davon befinden sich 550 ha im Landschaftsschutzgebiet.

Mehr über die Region "Großes Bruch" auf den Seiten der Verbandsgemeinde "Westliche Börde" erfahren / bitte hier klicken

Letzte Aktualisierung: 01.02.2023 16:43 Uhr