Foto / Landkreis Börde / Wolmirstedt´s Bürgermeisterin Marlies Cassuhn und Museumsleiterin Mary-Anette Pilz folgten der Einladung des Deutschen Bundestages und des Freundeskreises Yad Vashem zur Ausstellungseröffnung nach Berlin. Heir vor dem Ausstellungsobjekt "Handtuch" aus Wolmirstedt.

Kreismuseum Wolmirstedt / Deutscher Bundestag Berlin - Ausstellung „70 Jahre Jahre Holocaust-Gedenkstätte´Yad Vashem´ Jerusalem“ präsentiert Objekt aus Wolmirstedt

Erstmal werden sechzehn Gegenstände aus der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem bis 17. Februar 2023 in Deutschland präsentiert. Mary-Anette Pilz, Leiterin des Museum Wolmirstedt, und Bürgermeisterin Marlies Cassuhn waren Gäste der Ausstellungseröffnung am 24. Januar 2023 im Deutschen Bundestag in Berlin.

Unter dem Motto "Sechzehn Objekte aus 16 Bundesländern - 70 Jahre Yad Vashem" steht jedes der sechzehn Ausstellungsobjekte für eine Stadt in einem Bundesland. Darunter ein Handtuch der jüdischen Familie Laufmann aus Wolmirstedt, das Sachsen-Anhalt, und hier Wolmirstedt, zugeordnet wird. Das Tuch trägt den Aufdruck "Fröhliche Weihnachten von Herm. Laufmann Wolmirstedt 1928". Das Exponat wird im Bundestag mit einer zeitgenössischen Fotografie vom ehemaligen Laden der Familie sowie Bildern aus der Lebensgeschichte der Familie präsentiert.

Die Familie Laufmann lebte mit zwei Söhnen von 1924 bis 1931 in Wolmirstedt und betrieb dort einen Laden für Damen- und Herrenkonfektion sowie Schuhwaren und Arbeiterkleidung. Der Laden befand sich in der ehemaligen Stendaler Straße 34. Die Familie war gut im Stadtleben integriert und befreundete sich mit Wolmirstedter Würdenträgern an. Anfang der 1930er Jahre wuchs der Antisemitismus auch in Wolmirstedt. Die Familie Laufmann wurde zunehmend von Jugendlichen drangsaliert. Sie schlugen Hermann Laufmann, verwüsteten das Geschäft und beschmierten die Fenster mit Teer. Die verängstigte Familie verließ daraufhin bereits 1931 die Stadt Wolmirstedt und emigrierte nach Frankreich.

Mary-Anette Pilz: „Bisher war über die Familie Laufmann und ihr Schicksal in Wolmirstedt nichts bekannt. Erst nach jüngsten Recherchen fanden sich im Museum Hinweise auf die Familie in einem Handbuch für den Kreis Wolmirstedt von 1925/26, in dem sie für ihren Laden inseriert hatten. Anhand der Hausnummer konnte der damalige Laden der Familie lokalisiert werden.“

Die Ausstellung in Berlin kann noch bis 17. Februar 2023 (montags bis freitags von 09:00 bis 17:00 Uhr im Deutschen Bundestag, Paul-Löbe-Haus, Eingang West, Konrad-Adenauer-Straße 1, besucht werden. Eine Anmeldung für den Besuch sowie die Teilnahme an einer Führung ist notwendig (Telefon: 030 227-38883 oder Mail ausstellungen(at)bundestag.de).

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Weitere Informationen oder Ergänzungen zur Familie Laufmann nimmt das Museum Wolmirstedt gern unter 039201 21363 oder per Mail: museumwolmirstedt(at)landkreis-boerde.de entgegen.


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Letzte Aktualisierung: 08.02.2023 15:28 Uhr