Landkreis

Dialogprozess für den Moorbodenschutz - AG Großes Bruch verständigt sich auf Ziele

Vor gut einem halben Jahr war durch den Landkreis Börde die Arbeitsgruppe „Großes Bruch“ gebildet worden. Die Vertreterinnen und Vertreter der Interessensgruppen aus Landwirtschaft, Natur- und Klimaschutz/örtl. Vereine, Hochwasserschutz und Wasserbewirtschaftung, Kommunalpolitik und der erarbeiteten in drei Sitzungen gemeinsam eine Zielstellung für die weitere Entwicklung der Flächen im Naturschutzgebiet „Großes Bruch“. Am 17. Juni traf sie sich zum vierten und vorerst letzten Mal zu einer Sitzung in Oschersleben.

Die Bildung der Arbeitsgruppe wurde vom Amt für Natur- und Umweltschutz gemeinsam mit dem Büro IKU – die Dialoggestalter vorbereitet. Frau Lena Herlitzius moderierte die AG-Sitzungen unparteiisch, sachlich sowie zielorientiert und führte im Rahmen der Zieldefinition persönliche Gespräche mit einigen im „Großen Bruch“ wirtschaftenden Landwirten, mit den Behördenvertretern und weiteren Personen.

Die erste Sitzung im Januar dieses Jahres diente insbesondere dem gegenseitigen Kennenlernen der Mitglieder der Arbeitsgruppe sowie der gemeinsamen Festlegung auf einen Arbeitsrahmen. Man verständigte sich auf die Durchführung von insgesamt vier Arbeitsgruppensitzungen mit jeweils klar festgelegten Zielstellungen. In der zweiten Sitzung, die im März stattfand, stellten alle Arbeitsgruppenmitglieder ihre jeweiligen Interessen vor und äußerten ihre Erwartungen an die Tätigkeit der Arbeitsgruppe. Dabei wurde bereits deutlich, dass es eine große Schnittmenge gemeinsamer Interessen gibt.

Besonders wichtig und entscheidend war die dritte Sitzung der Arbeitsgruppe im Mai. In dieser Sitzung wurde das gemeinsame Ziel herausgearbeitet und formuliert. Insbesondere die fachliche Unterstützung durch Herrn Dr. Dr. Dietmar Mehl, Geschäftsführer von biota – Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH, führte schnell zu einer klaren Definition der Zielvorstellungen der Mitglieder der AG. 

Als Beitrag zum Klimaschutz durch Minderung der Treibhausgas-Freisetzung hat die AG drei wesentliche Ziele formuliert:

  • Erhalt/Revitalisierung des Niedermoorgebiets Großes Bruch

  • Existenzsicherung der landwirtschaftlichen Betriebe im Großen Bruch

  • Klar geregelte Wasserregulierung zur Stabilisierung des Wasserhaushalts.

In diesem vereinbarten Rahmen soll nun weitergearbeitet werden.

Die vierte und letzte Arbeitsgruppensitzung diente der Überprüfung der gemeinsam erarbeiteten Zielstellung sowie der Verständigung über die weiteren Arbeitsschritte. Allen Beteiligten ist es wichtig, den regelmäßigen Informationsaustausch fortzusetzen. Zukünftig sollen über den Kreis der Arbeitsgruppe hinaus auch die Kommunen und weitere Interessengruppen in den Beteiligungsprozess eingebunden werden. 

Im Rahmen des Projektes des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) „Partizipative Entwicklung regionaler Lösungsansätze für den Moorbodenschutz“ sind neben dem Großen Bruch zwei weitere Regionen ausgewählt worden (Conventer Niederung in Mecklenburg-Vorpommern und Rambower Moor in Brandenburg), um Beteiligungsprozesse beim Moorbodenschutz professionell begleitet zu erproben.

Das Land Sachsen-Anhalt unterstützte die Vorbereitung eines Projekts zur Wasserrückhaltung im Großen Bruch bereits durch einen 100%igen Zuschuss für eine Konzeption im Jahr 2024. 

Während der Tätigkeit der Arbeitsgruppe ergab sich die Gelegenheit, einen weiteren Fördermittelantrag beim Landesverwaltungsamt des Landes Sachsen-Anhalt einzureichen. Mit Zustimmung der Arbeitsgruppe und des Fachausschusses für Bau und Umwelt des Kreistags wurden 120 T€ aus dem ELER-Fond für die Ermittlung von Grundlagendaten beantragt. Ob die Mittel bewilligt werden, Entscheidet sich bis zum 30.Juni.

Останнє оновлення: 18.06.2025 10:17 Uhr