Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE
Der Kreistagsvorsitzende schlug eine
gemeinsame Beratung der Vorlagen Nr. 150 und Nr. 134 mit getrennter Abstimmung
vor. Der Kreistag stimmte dem
Verfahren zu. Herr Kluge führte aus, dass dem
Kreistag der erste gemeinsame Haushalt für das Haushaltsjahr 2008 vorliegt. Er
bat darum, die beschlossenen Vorlagen Nr. 143 und Nr. 146 dem Haushalt
beizufügen. Die Diskussionen in den
Fachausschüssen waren, trotz kontroverser Auffassungen, sachlich und
konstruktiv, da Kreistag und Verwaltung nach einer gemeinsamen Lösung suchten,
die auch die Interessen der Städte/Gemeinden wahrt – er dankte für die
engagierte Arbeit. Es ist nach schweren Verhandlungen und
der Erschließung von Reserven gelungen, den Auftrag zur Entlastung der
Städte/Gemeinden umzusetzen – die finanziellen Ergebnisse wurden
weitergereicht. Damit wurde dem Grundgedanken einer
Konsolidierungspartnerschaft inhaltlich umfassend entsprochen. Dem Ergebnis hat
der Städte- und Gemeindebund auf seiner Sitzung am 28.01.2008 zugestimmt. Der positive Trend ermöglicht und
erfordert die Fortschreibung des Haushaltskonsolidierungskonzeptes vom
05.12.2007. Die Verwaltung hat alle Änderungen für 2008 übernommen und
eingearbeitet. Die Kennziffern für den weiteren Finanzplanzeitraum sollen derzeit
Bestand haben – sie werden mit Erstellung des Haushaltes 2009 überprüft. Eckdaten des Haushaltes: Einnahmen Verwaltungshaushalt 162,4 Mio. EUR Ausgaben Verwaltungshaushalt 168,5 Mio. EUR Fehlbetrag zum 31.12.2008 6,1 Mio. EUR Einnahmen Vermögenshaushalt
25,5 Mio. EUR Ausgaben Vermögenshaushalt
25,5 Mio. EUR Eine Kreditaufnahme wie bisher ist
nicht vorgesehen. Schwerpunkt des Verwaltungshaushaltes
sind die Ausgaben für Jugend und Soziales: Einnahmen 29,5 Mio. EUR Ausgaben 83,5 Mio. EUR Zuschuss des
Landkreises 54,0 Mio. EUR. Ausgaben für Schulen 14,02 Mio. EUR (einschließlich Schülerbeförderung) Freiwillige Aufgaben 4,377 Mio. EUR davon 3,14
Mio. EUR (u.a. für 3 Museen,
2 Musikschulen, 2
Kreisvolkshochschulen) Freiwillige Aufgaben sind ein Maß für
kulturelle Leistungsfähigkeit und -bereitschaft eines Landkreises. Mit diesen
Mitteln kann gewährleistet werden, dass die Aufgabenerfüllung in gewohnter
Qualität gewährleistet ist. Dennoch gilt es, weitere Reserven zu erschließen. Kreisumlage: Es ist gelungen, den Bedarf 2008 um
1,858 Mio. EUR zu reduzieren. Damit können die Hebesätze auf die
Steuerkraftzahlen von 45,5 % auf 43,3 %, die Hebesätze auf allgemeine
Zuweisungen von 38,5 % auf 36,55 % und der gewichtete Hebesatz von 43,54 % auf
41,44 % festgelegt werden. Die Risiken für den Landkreis –
z. B. eventuelle Änderung der Orientierungsdaten, Kosten für den
Sozial-/Jugendbereich, Ergebnis der Tarifverhandlungen – sind vertretbar,
da auch die Städte/Gemeinden davon nicht befreit sind. Stellenplan: Er weist 890 Stellen aus, davon 690
Stellen in der Kernverwaltung und 200 Stellen in den nachgeordneten Bereichen.
Die Altkreise haben durch ihre Personalarbeit eine gute Ausgangsposition
geschaffen. Hinsichtlich des Kreisausschusses vom
06.02.2008 / der Presseveröffentlichung ist anzumerken, dass der Altkreis
Ohrekreis über genehmigte Stellenpläne verfügte. Es bedurfte somit keiner
Genehmigung übertariflicher Zahlungen. Richtig ist, dass es Abweichungen bei
den Stellenbewertungen gab. Jedoch sind für die Stellenbewertung Aufgaben,
Inhalte, Zuständigkeiten und Befugnisse von Bedeutung – die Bewertung
aller Tätigkeitsmerkmale führt zur Eingruppierung, die so gerecht wie möglich
sein sollte. Der Landrat hat eine
Eingruppierungskommission gebildet. Sie ist zuständig für die Schaffung und
Anwendung eines einheitlichen Maßstabes bei den Eingruppierungen und für die
sachgerechte Stellenbewertung. Dadurch wird Akzeptanz erzeugt, wobei nicht
jedem Wunsch entsprochen werden kann. Die Ergebnisse werden über den
Haushalt (Genehmigung des Stellenplans) einer kritischen Prüfung durch die
Aufsichtsbehörde unterzogen. Es bleibt jedoch weiterhin Aufgabe,
den Personalbestand sozialverträglich – unter Beachtung der qualitativ
hochwertigen Aufgabenerfüllung – zu reduzieren. Insoweit wird angestrebt,
lediglich 50 % der frei werdenden Stellen wieder zu besetzen. Damit wird die
Arbeitsfähigkeit dauerhaft – unter Beachtung der Altersstruktur –
gewährleistet. Die dafür erforderlichen Maßnahmen wurden durch den Landrat
bestätigt (u.a. Festlegungen zum Stellenbesetzungsverfahren, Verfahren zur
Änderung der Geschäftsverteilung). Da Personalarbeit nicht nur auf eine
Kostensenkung reduziert werden darf, soll ein Personalentwicklungskonzept
erarbeitet werden. Vermögenshaushalt: Der Schwerpunkt bei den Ausgaben liegt
bei den Baumaßnahmen für Schulen i.H.v. 13,2 Mio. EUR (Einnahmen i.H.v. 7,5
Mio. EUR einschließlich der Fördermittel aus dem Sekundarschulprogramm des
Landes für 3 Schulen sowie für den Ersatzneubau einer Sporthalle). Er bat um Zustimmung zu den Vorlagen. Frau Engelbrecht führte aus, dass die
Entscheidungen zu den Vorlagen schwer, jedoch notwendig und vernünftig sind.
Die Gespräche in den Fachausschüssen waren kritisch, offen und fair. Sie dankte
allen Beteiligten für die Erarbeitung. Der Verwaltung dankte sie für die
Umsetzung der wesentlichen Forderung des letzten Kreistages im Hinblick auf die
Weiterreichung realisierter Finanzmittel an die Städte/Gemeinden über die
Kreisumlage. Sie bat um Zustimmung zu den Vorlagen. Herr Dettmer bedankte sich im Namen
der SPD-Fraktion bei der Verwaltung und den Fachausschüssen. Es ist erfreulich,
dass der Hebesatz der Kreisumlage reduziert werden konnte – das muss auch
Ziel für das nächste Haushaltsjahr bleiben. Hervorzuheben sind die transparent
geführten Diskussionen und die Aufrechterhaltung des Niveaus der freiwilligen
Aufgaben. Er kündigte an, dass sich die
SPD-Fraktion bei den Diskussionen zum nächsten Haushalt wieder aktiv einbringen
wird, um u.a. weitere Einsparpotenziale aufzuzeigen. Er bat ebenfalls um Zustimmung zu den
Vorlagen. Herr Keindorff schloss sich seinen
Vorrednern an. Hinsichtlich der Fördermittel
(Bund/Land) für Schulen regte er an, dass auch innovative Elemente in Betracht
gezogen werden sollten. Die Gemeinde Barleben hat in dem Bereich gute
Erfahrungen, u.a. im Hinblick auf PPP-Projekte, gesammelt – insoweit
bietet die Gemeinde einen Erfahrungsaustausch dazu an. Auch können nunmehr
Straßen über solche Projekte gebaut werden. Diese Möglichkeiten sollten
zukünftig in Betracht gezogen werden. Die geforderte Solidarität zwischen
den Altkreisen und den Städten/Gemeinden konnte verwirklicht werden. Vor dem Hintergrund der
Doppik-Einführung bat er um Überprüfung, inwieweit die Budgetierung
verschiedener Bereiche wieder eingeführt werden kann. Er geht davon aus, dass den Fraktionen
Informationen zum Personalentwicklungskonzept und zu den sogenannten
übertariflichen Entlohnungen zugehen werden. Er hinterfragte die Finanzierung der 5
lokalen Leader-Arbeitsgruppen (Behandlung im Umwelt- und Wirtschaftsausschuss). Herr Dr. Zander dankte im Namen der
FUWG-Fraktion für die gute Zusammenarbeit – die Fraktion wird beiden
Vorlagen zustimmen. Es ist bemerkenswert, dass der erste
gemeinsame Haushalt ein so positives Ergebnis hinsichtlich der Kreisumlage
erzielen konnte. Er hofft, dass eine weitere Senkung der Hebesätze im folgenden
Haushaltsjahr gelingt. Herr Landrat Webel sicherte zu, dass
die Anregungen (PPP) aufgenommen werden. Zur Leader-Finanzierung informierte
er, dass der Umwelt- und Wirtschaftsausschuss die Unterstützung anstehender
Projekte – nach vorheriger Beratung – empfohlen hat. Beschluss: Der Kreistag beschloss die
Haushaltssatzung des Landkreises Börde für das Haushaltsjahr 2008 und
ermächtigte den Landrat zur Abwicklung des Haushaltsplanes 2008. Abstimmungsergebnis Vorlage 150: Zustimmung: mehrheitlich Ablehnung: keine Enthaltung: 3 Die Vorlage wurde zum Beschluss
150/20/2007 erhoben. Abstimmungsergebnis Vorlage 134: Zustimmung: mehrheitlich Ablehnung: 2 Enthaltung: 2 Die Vorlage wurde zum Beschluss
134/20/2007 erhoben. Herr
Landrat Webel dankte den Kreistagsmitgliedern sowie den verantwortlichen
Mitarbeitern der Verwaltung für die engagierte Arbeit. Die Verwaltung konnte
die Forderungen des Kreistages umsetzen. Trotz Haushaltskonsolidierung waren
keine gravierenden Abstriche bei den Leistungen erforderlich. Insbesondere
konnte das Niveau der freiwilligen Leistungen aufrecht gehalten werden. |
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