Regionalmanagement zur integrierten ländlichen Entwicklung

Gemäß Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt ist der ländliche Raum als Lebens- und Wirtschaftsraum mit eigenständiger Bedeutung zu entwickeln. Er leistet aufgrund seines großen Flächenpotentials durch die Produktion von Nahrungsmitteln und Rohstoffen in der Land- und Forstwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtentwicklung des Landes Sachsen-Anhalt.

Die vom Land aufgestellten Leitlinien zur Entwicklung des ländlichen Raums in Sachsen-Anhalt besagen, dass im Interesse gleichwertiger Lebensverhältnisse auch im ländlichen Raum eine nachhaltige, das heißt wirtschaftlich, sozial und ökologisch ausgewogene Entwicklung zu sichern ist. Das Ziel besteht darin, die Entwicklung des ländlichen Raums mit Instrumenten und Maßnahmen, unabhängig von bestehenden Fördermaßnahmen oder Fonds, zu unterlegen und das bürgerschaftliche Engagement zu fördern. Daraus resultieren Schwerpunktthemen, wie Verbesserung der Wirtschaftskraft, Abkehr der Abwanderung aus den Dörfern, Stärkung der kommunalen Daseinsvorsorge und zukunftsweisender Natur- und Umweltschutz.

Die Grundlage zur Erreichung dieser Ziele bilden die Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK), die in Sachsen-Anhalt flächendeckend aufgestellt wurden. Im September 2014 wurde das ILEK der Region Magdeburg (Landkreise Börde, Jerichower Land und die Landeshauptstadt Magdeburg) beschlossen.

Leitfaden zur integrierten ländlichen Entwicklung des Bundes

Auf der Basis einer Stärken-Schwächen-Analyse wurde unter breiter Beteiligung von Gemeinden, Behörden, Unternehmen, Verbänden und Vereinen eine Entwicklungsstrategie aufgestellt, die folgende fünf Schwerpunkte zum Inhalt hat:

  1. Schaffung von Arbeitsplätzen durch Stärkung der Wirtschaftskraft

  2. Verminderung der Abwanderung, insbesondere der Jugend aus den Dörfern Anpassung der

  3. Infrastruktur für die Daseinsvorsorge und Erhaltung des dorftypischen Charakters

  4. Kompetenzentwicklung und Motivation

  5. Moderner Naturschutz in Kooperation mit dem Tourismus und der Land- und Forstwirtschaft

Die Strategie wurde durch 30 konkrete Entwicklungsziele und 16 prioritäre Leitprojekte untersetzt. Nun geht es darum, die Handlungslinien, Entwicklungsziele und Leitprojekte des ILEK in die Realität umzusetzen. Dieser Prozess wird vom Landkreis Börde aktiv unterstützt. Mit der Verwirklichung der Ziele des ILEK sollen Synergieeffekte erzielt, Chancen genutzt und neue Potenziale zur Entwicklung des ländlichen Raums unter Einbeziehung der regionalen Akteure erschlossen werden. Daher wurde nach Wirksamwerden der Kreisgebietsreform im Bauordnungsamt des Landratsamtes Börde die Querschnittsaufgabe „Regionalmanagement“ eingerichtet. Da das ILEK für die Region Magdeburg aufgestellt wurde, beziehen sich die Aktivitäten zu seiner Umsetzung auch immer auf diese Region insgesamt. Das wird durch ein abgestimmtes Zusammenwirken mit den Partnern in der ILE-Region erreicht. Eine besonders enge Vernetzung erfolgt mit den Lokalen Aktionsgruppen der „Leader“-Initiativen. Gründliche Strukturanalysen der sich laufend verändernden Rahmenbedingungen sind Voraussetzung für zielgerichtetes Handeln. Die Abstimmung und Bündelung von Initiativen und Projekten, das Zusammenwirken zwischen kommunalen und staatlichen Verwaltungseinrichtungen und regionalen Akteuren erlangen immer größere Bedeutung. Durch diese Aktivitäten sollen die verfügbaren Mittel zielgerichtet genutzt werden, um die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums des Landkreises Börde und der ILE-Region Magdeburg zu unterstützen. Alle Akteure, die an der integrierten ländlichen Entwicklung mitwirken oder dies künftig vorhaben, sind zur Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement herzlich eingeladen.