Der Reichtum des Landadels.

Burgen und Schlösser

Im Landkreis Börde befinden sich zahlreiche Schlösser, Burgen und Herrenhäuser, die den einstigen Reichtum des Landadels dokumentieren. Sie haben architektonisch sowie kulturell viel zu bieten.

  • Schloss Hundisburg
  • Schloss Altenhausen
  • Burg Wanzleben
  • Wasserschloss Flechtingen
  • Schloss Sommerschenburg
  • Veltheimsburg Bebertal
  • Sumpfburg Oebisfelde
  • Schloss Heinrichshorst
  • Wasserschloss Angern

Schloss Hundisburg

Schloss Hundisburg ist eines der bedeutendsten ländlichen Barockschlösser in Sachsen-Anhalt und besticht mit seinen historischen Garten- und Parkanlagen.

Schon im 12. Jahrhundert existierte hier zwischen dem einstigen Erzbistum Magdeburg und den welfischen Territorien die Hunoldesburg, jene wehrhafte Burg, von der heute noch der Bergfried als Südturm des Schloses erhalten ist.

Ab 1544 zum Renaissanceschloss umgebaut, ließ es Johann Friedrich II. von Alvensleben 1693 nach dem Vorbild Salzdahlums in ein Barockschloss verwandeln.

Durch einen verheerenden Brand nach der Einquartierung sowjetischer Truppen im Jahr 1945 wurde das Schloss weitgehend zerstört. Die Wirtschaftsgebäude  blieben verschont. Trotz einiger Versuche in den 1960er Jahren, die Gebäude zu sanieren, verfiel das gesamte Anwesen. Ein Teil des Schlossparks, der im 19. Jahrhundert um den mit 100 Hektar heute drittgrößten Landschaftspark Sachsen-Anhalts erweitert wurde, diente als Fußballplatz. Nach der Wende konnte dank bürgerschaftlichen Engagements  und mit Unterstützung der EU, des Landes und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit der Sanierung und dem Wiederaufbau des Schlosses sowie mit der inzwischen weit fortgeschrittenen Rekonstruktion des Barockgartens und Landschaftsparks begonnen werden.

Perfekte Symmetrie und Durchformung bis ins Detail - große Gartenbaukunst lässt sich im Barockgarten des Schlosses Hundisburg, erleben. Oberer und unterer Lustgarten, beide bis 1719 fertiggestellt, lassen im Zug der seit 1991 dauernden Rekonstruktion mehr und mehr die fürstliche Pracht erahnen, die den Garten einst prägte und ihn  zu den berühmtesten Gärten seiner Zeit machte.

Schloss Altenhausen

Schloss Altenhausen wurde 1162 erstmals erwähnt und ist eine alte Wehr- und Ritterburg und erhielt durch zahlreiche Umbauten in den letzten 500 Jahren das heutige Erscheinungsbild. Ein 50.000 qm großer Schlosspark bildet die direkte Umgebung des Burgschlosses. Das Schloss selbst besteht aus einer runden Kernburg mit einem Wohnhaus im Stil der Renaissance an das ein großer, neogotischer Bergfried anschließt. Westlich vor der Kernburg liegt ein Wirtschaftshof mit Gebäuden aus der Spätgotik, dem Barock und dem Historismus. Die Gebäude stehen dabei auf der mittelalterlichen Ringmauer.

Die Schlossanlage dient heute als Jugendherberge und Hotel. Reiterferien und andere Freizeitaktivitäten werden angeboten.

Burg Wanzleben

Die Burg Wanzleben ist eine der grössten Niederungsburgen Europas. Ihr Wahrzeichen, der über 30 Meter hohe, tausendjährige Bergfried überragt noch heute die Burg. Die Burg ist eine Station an der Straße der Romanik.

Die Burg wurde als Rundburg mit doppelten Gräben und Wällen angelegt. Der romanische Bergfried aus dem 13. Jahrhundert ist 30 Meter hoch. Erweiterungen erfolgten 1583. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude um- und ausgebaut.

Erstmals wurde sie 968 erwähnt. Seit dem 12. Jahrhundert wurde sie vom Stift Gandersheim verwaltet. 1373 verkauften die Herren von Wanzleben sie an den Magdeburger Erzbischof. Von 1680 bis 1945 war sie brandenburgisch-preußische Domäne.

Bis 1945 wurde die Burg und die dazugehörigen Ländereien durch einen Königlichen Domänenpächter bewirtschaftet. Nach Bildung von landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) hatte die Verwaltung einer LPG in der Burg ihren Sitz.

Durch die Nachkommen des letzten Pächters wurde die Burg in den 1990er Jahren erworben und wurde ab 1996 rekonstruiert. Nach Abschluss der wesentlichen Umbauten 2003 wird die Anlage als Wohngebäude, Hotel, Tagungsstätte und Restaurant genutzt.

Wasserschloss Flechtingen

Die Wasserburg Flechtingen wurde um 1307 (erstmalige Erwähnung) als Wehrburg mit Bergfried, Schild- und Wehrmauern aus Bruchsteinen erbaut. Hinein kam der Besucher damals nur über eine Zugbrücke. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie durch diesen Zufahrtsdamm ersetzt. Die Bauherren der Burg waren die Brüder Heinrich und Alvericus (Alverich), Schencken von Dönstedt und Herren der Burg Flechtingen.

Die Burg blieb bis zum Ende des II. Weltkrieges im Besitz der Familie von Schenck. Anfang des 15. Jahrhunderts, als die Wehrhaftigkeit der Burg an Bedeutung verlor, wurde sie umgebaut und fortan als „Schloss“ bezeichnet.

Die Vorburg ist weitestgehend ursprünglich erhalten. Das Nordgebäude, früher Wohnbau, wurde später Wirtschaftsgebäude. Der östliche Querbau war Wagenremise. Der Südbau diente früher als Stall, ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach einem Umbau als Reithalle, später als Schulsporthalle.

Der dreieckige, mit 80 m2 relativ kleine Burghof ist nur durch einen Durchgang vom Vorburghof zu erreichen. Der Bergfried ist 34 m hoch und hat keinen quadratischen Grundriss.

Schloss Sommerschenburg

Der heute sichtbare Teil der Sommerschenburg entstand 1895 bis 1897. Der Umbau zum Schloss erfolgte durch den Architekten Doberentz unter Einbeziehung von gotischen- und Renaissance- Elementen. Die Fassade ist durch Freitreppe, Veranden und Giebel geprägt. Eine festliche Ausstrahlung besitzt der Innenraum. Im Eingangsbereich sind Holzarbeiten, eine doppelläufige Treppe, Deckenmalerei und ein Wandfries zu betrachten. Von der alten Burg ist noch das Untergeschoss eines Wohnhauses aus dem 11. Jahrhundert erhalten. Ein aus dem 12. Jahrhundert stammender Bergfried mit Zinnen aus dem 19. Jahrhundert rundet das Bild der Schlossanlage ab.

Veltheimsburg Bebertal

Die frühere Burg Alvensleben, heute Veltheimsburg, ist ein ehemaliger Burgenkomplex. Die Geschichte der Bebertaler Veltheimsburg reicht zurück bis in das 13. Jahrhundert. Zeugnisse jener Zeit sind der mächtige Landratsturm und Reste mittelalterlicher Burganlagen im Schlosshof. Bis auf den runden Bergfried und die im Bilde sichtbaren Reste der romanischen Pallas der Markgrafenburg sind alle mittelalterlichen Gebäude abgebrochen. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gutshaus wurde durch zwei Bauten von 1882 und 1910 erweitert, wobei der eigentliche Schmuck dieser Anlage das aufwendig im Stil der Neorenaissance
neu errichtete Schloss von 1882 ist.

Der dazugehörige Park, unter dem sich ein Labyrinth unterirdischer Gänge hinziehen soll, bedeckt das Gelände der ehemaligen Bischofsburg und den rings abfallenden Burgbergfelsen.  Die Burganlange und der Schlosspark sind in Privatbesitz. Der Park steht für die Öffentlichkeit durchgängig zur Verfügung.

Sumpfburg Oebisfelde

Schloss Heinrichshorst

Im Jahre 1899 wurde das Jagdschloss Heinrichshorst durch den Schweizer Architekten Jacques Gros im Stile des Historismus errichtet. Das Schlösschen stellt eine der originellsten Villenbauten dieser Region dar und ist fast unverändert aus der Erbauungszeit erhalten.

Wasserschloss Angern

Schloss Angern wurde 1736 von Friedrich August Fiedler im Auftrag von Christoph Daniel von der Schulenburg im Rokoko-Stil erbaut.

Das Schloss in Angern geht auf eine im Jahr 1341 errichtete Wasserburg zurück. Als Wasserburg oder Wasserschloss werden Burgen beziehungsweise Schlösser bezeichnet, deren Areal allseitig von Wassergräben oder natürlichen Gewässern umgeben ist. Topographisch gehören Wasserburgen zum Typ der Niederungsburgen. Der Wassergraben ist noch vollständig erhalten.

Das Schloss ist eine Dreiflügelanlage, Hauptflügel dreigeschossig, siebenachsig mit flachem dreiachsigen Mittelrisalit, Seitenflügel eingeschossig mit Mezzaningeschoss, Putzfassade, Gliederung durch Gesimse, Fensterrahmungen und zurückhaltende Verdachungen, schlichtes Portal, Rückseite mit Balkon und zweiläufiger Treppe. Das Dach ist flach geneigt.