Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Vorlage - 0105/40/2020  

 
 
Betreff: Prüfauftrag des Landrates zur Stärkung der gymnasialen Oberstufe an der Gemeinschaftsschule "Johannes Gutenberg" in Wolmirstedt
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Einreicher:Hecht Amtsleiterin Bildung
Dezernent 3 Michelmann
Federführend:Amt für Bildung Bearbeiter/-in: Döring, Corinna
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales Vorberatung
05.02.2020 
ordentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales    
Kreisausschuss Informationspflicht
19.02.2020 
ordentliche Sitzung des Kreisausschusses ungeändert beschlossen  (0105/40/2020)
Kreistag Landkreis Börde Entscheidung
26.02.2020 
ordentliche Sitzung des Kreistages des Landkreises Börde zur Kenntnis genommen   

Verfahrensbeteiligte:

 

 

nicht erforderlich

erforderlich

zugestimmt

nicht zugestimmt

zuständiger Justitiar

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

-entfällt-


Sachdarstellung, Begründung:

 

Ausgangssituation

Mit dem Schuljahr 2019/2020 beginnend, führt die Gemeinschaftsschule (GemS) „Johannes Gutenberg“ aufwachsend eine gymnasiale Oberstufe in den Klassen 11 - 13. Eine komplette Oberstufe ist im Schuljahrgang (SJG) 2021/2022 zu erwarten.

Vor Schuljahresbeginn 2019/2020 waren 53 Schülerinnen und Schüler (SuS) für die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe der GemS „J. Gutenberg“ angemeldet. Mit dem Stichtag für die Schuljahresanfangsstatistik (28.08.2019) wurden 45 SuS beschult (44 SuS Stand bis 15.01.2020). Die erforderliche Mindestschülerzahl (50) wird in diesem SJG nicht erreicht. Damit wird ein unterfrequentierter Schuljahrgang 11 geführt. Die Oberstufe muss entsprechend des § 4 Abs. 1 Nr. 2f SEPL-VO 2014 eine Mindestzahl der Jahrgangsstärken von jeweils 50 betragen vorweisen.

Bei unterfrequentierten Schuljahrgängen ist der Landkreis Börde als Schulträger dazu angehalten, Wege aufzuzeigen, die die nachhaltige Stabilisierung der geforderten Jahrgangsschülerzahlen, hier der qualifizierten gymnasialen Oberstufe, zum Ziel haben, da ansonsten eine Ausnahmegenehmigungen zur Führung derselben die Folge sein könnte. nicht auf Dauer zulässig sind.

Das Ministerium für Bildung hat signalisiert, dass die gymnasiale Oberstufe Bestand hat, wenn eine Mindestschülerzahl von 50 durchgängig erreicht werden kann.

Derzeit ist für die GemS „J. Gutenberg“ in Wolmirstedt eine Kapazitätsgrenze von 2 x 28 SuS (je SJG 5 – 13; 504 SuS) bei einer durchgehenden Zweizügigkeit entsprechend § 2a Abs. 3 der Festlegung der Zweiten Satzung zur Änderung der Satzung über die Festlegung der Schulbezirke, Schuleinzugsbereiche und Kapazitätsgrenzen für allgemeinbildende Schulen in Trägerschaft des Landkreises Börde ab dem Schuljahr 2019/20 festgelegt.

Die Festlegung dieser Kapazitätsbegrenzung war erforderlich, da die tatsächlich verfügbaren Räume im Stammgebäude in der Meseberger Straße 32 eine höhere Zügigkeit nicht zulassen. Die Schule führt seit dem Schuljahr 2015/16 eine Außenstelle im ehemaligen Schulgebäude in der Straße der Deutschen Einheit 66. Die Führung einer Außenstelle ist derzeit nur befristet möglich.

Die Anwahl der gymnasialen Oberstufe der GemS „J. Gutenberg“ ist möglich durch SuS der

1.GemS Gutenberg,

2.GemS Barleben,

3.GemS „G. W. Leibniz“ in Wolmirstedt,

4.weiteren umliegenden GemS und Sekundarschulen,

5.Gymnasien,

welche

  1. die Zulassungsvoraussetzung/en für die Aufnahme in die gymnasiale Oberstufe erfüllen und
  2. Interesse an der Ablegung des Abiturs an der GemS „J. Gutenberg“ anzeigen.

Die Zügigkeiten der SJG 5/6 (2-zügig), 7/8 (3-zügig) und 10 (3-zügig) im SJ 2019/20 stellen noch keine dauerhafte Stärkung der gymnasialem Oberstufe dar, aus dem ein zahlenmäßig ausreichendes Schülerpotential hervorgehen würde. Aus einem vollen dreizügigen SJG müsste eine Übergangsquote in den SJG 11 von mind. 59 % erreicht werden, um die Mindestschülerzahl von 50 zu erfüllen. Die landesweite Übergangsquote beträgt 40 %. Allein mit Blick auf den einzigen 5-zügigen SJG 9 im SJ 2019/20 mit 129 SuS kann im Schuljahr 2021/22 die Mindestschülerzahl (50) in den SJG 11-13 erreicht werden.

Zur Stabilisierung der gymnasialen Oberstufe an der GemS „J. Gutenberg“ sind daher Varianten zu prüfen, die eine Mindestschülerzahl von 50 prognostizieren.

 

Varianten:

(1)    Fusionierung der GemS G. W. Leibniz mit der GemS J. Gutenberg unter Beibehaltung beider Schulgebäude.

(2)    Verkleinerung Schuleinzugsbereich (SEB) der GemS Niederndodeleben um den Schulbezirk der GS Irxleben und Erhöhung Kapazitätsgrenze für die GemS „J. Gutenberg“, die zu einer maximalen Dreizügigkeit in den Klassen 5-13 führen kann. Weiterhin sind die Kooperationen ab SJ 2023/24 zu intensivieren.

Ergebnis

Zu 1: Eine Fusionierung wird durch beide Schulen nicht gewünscht aufgrund sehr unterschiedlicher Profilierung. Diese Variante wird nicht weiter verfolgt, da z.Z. nicht die Absicht besteht, ohne Zustimmung der beteiligten Schulen einen Schulzusammenschluss herbeizuführen.

Zu 2: Mit dem Auszug der GS „J. Gutenberg“ stehen die Räumlichkeiten der Grundschule der GemS in Gesamtheit zur Verfügung. Damit kann die Kapazitätsgrenze der GemS „J. Gutenberg“ auf 756 SuS (84 SuS je SJG) erhöht werden. Die Schule kann aufgrund der vorhandenen Raumkapazitäten maximal 3-zügig von Jahrgang 5 bis 13 geführt werden. Über eine Dreizügigkeit hinaus sind aufgrund der Raumkapazitäten und wegen der noch größeren Gefährdung anderer Schulstandorte, keine weiteren Möglichkeiten gegeben. Mit der Variante 2 wird eine Entlastung der GemS  Niederndodeleben durch die Verkleinerung des Schuleinzugsbereiches erreicht.

Die Anwahl für den 5. SJG erfolgt über die Schullaufbahnerklärung, während die Anwahl der SJG 6-10 von Sek. und Gym. auf Antrag zum Schulformwechsel bzw. von GemS auf Antrag zum Schulwechsel erfolgen. Eine Anwahl der SJG 11-13 bedingt die Erfüllung der Zugangsvoraussetzungen. Bei Überanwahl erfolgt ein Auswahlverfahren für den SJG 5. Überanwahlen der GemS „J. Gutenberg“ können der GemS „G. W. Leibniz“ zugeordnet werden (Schulbezirk GS Irxleben ausgewiesen als Weißer Fleck)

Damit wird folgendes erreicht.

a)      Mit der Erhöhung der Kapazität in den Klassen 5 – 10 auf eine Dreizügigkeit, wird das Potential für die gymnasiale Oberstufe deutlich verbessert.

b)      Die Anwahlmöglichkeit für Eltern wird erhöht.

c)       Kooperationen mit anderen Sek. und GemS können auf verlässliche Rahmenbedingungen aufbauen.

d)      Das Konzept der GemS Gutenberg kann in einem Gebäude unter Nutzung der Werkstätten erfolgen.

 

Dabei müssen folgende Auswirkungen beachtet werden:

a)      Schwächung und damit u.U. auch Bestandsgefährdung der Schulstandorte GemS „G.W. Leibniz“ (keine Garantie, Überanwahlen der GemS „G.W. Leibniz“ zuordnen zu können, da Elternwille maßgeblich.) und ggf. Sek Zielitz aufgrund eines möglichen verstärkten Anwahlverhaltens aus der VG Elbe-Heide (ohne Westheide) in Richtung GemS „J. Gutenberg“.

b)      Trotz Stärkung der Potentiale für eine gymnasialen Oberstufe durch die Dreizügigkeit, bedarf es der intensiven Kooperation der GemS Gutenberg mit den anderen Schulen im Landkreis weil:

  • Nicht alle Schüler mit einem erweiterten Realschulabschluss streben die Allgemeine Hochschulreife und damit den Übergang in die gymnasiale Oberstufe an.
  • Weiterhin freie Wahl der Eltern und SuS auf Schulform nach dem Ablegen des erweiterten Realschulabschlusses: Fachgymnasium berufliches Gymnasium, Gymnasium, Fachoberschule, Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe.
  • Die aufwachsende Mehrzügigkeit ergibt sich zu einem gewissen Teil aus den Schulen, die bereits jetzt mit der GemS „J. Gutenberg“ kooperieren.

c)       Bei unterfrequentierten SJG Einschränkung des Kursangebotes und damit anschließend eingeschränkte Studienwahl möglich.

d)      Schwächung gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums in Wolmirstedt aufgrund von Schulformwechsel vom Gymnasium an die GemS „J. Gutenberg“.

e)      Da erfahrungsgemäß während der gymnasialen Oberstufe SuS aus diversen Gründen die Schule verlassen und pro Schuljahrgang 50 SuS sicherzustellen sind, sollten im Jahrgang 11 etwa 60 Schüler beginnen.

Fazit

Eine Garantie für die Stärkung der gymnasialen Oberstufe gibt die dargestellte Variante nicht. Maßgeblich ist die zukünftige Nachfrage der SuS nach dem höheren Schulabschluss Abitur und die Entwicklung am Arbeitsmarkt hinsichtlich des Fachkräftebedarfes.

Weiterhin ist das Anwahlverhalten der gymnasialen Oberstufe letztlich vom Schüler-/ Elternwillen abhängig. Hier muss unbedingt eine enge, vertrauensvolle Kooperation zwischen den Schulen ansetzen. Beispielgebend sind die Kooperationen mit den GemS in Barleben und der GemS „G.W. Leibniz“.

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Ja

Nein

Höhe der gesamten finanziellen Auswirkungen:

 

Produkt:

 

Planmäßig: Die erforderlichen Mittel sind im Produkt eingeplant.

Überplanmäßig: Die erforderlichen Mittel sind teilweise im Produkt eingeplant, eine Deckung erfolgt durch:

Außerplanmäßig: Die erforderlichen Mittel sind nicht eingeplant.

Erläuterungen:

 

 

Personelle Auswirkungen:

 

Ja

Nein

Erläuterungen:

 

 


Anlagen: