Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Vorlage - 2018/StS/0537  

 
 
Betreff: Informationsvorlage zum Projekt "Aufbau eines Geoportals zur Daseinsvorsorge"
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Einreicher:Dr. Waselewski Fachbereichsleiter 2
Bäker FDLin Finanzen
Federführend:Stabsstelle "Strategische Entwicklungsplanung und integrierte Sozialplanung" Bearbeiter/-in: Bandow, Carolin
Beratungsfolge:
Kreisausschuss Informationspflicht
07.02.2018 
36. ordentliche Sitzung des Kreisausschusses ungeändert beschlossen  (2018/StS/0537)

 


Sachdarstellung, Begründung:

 

Aufbau eines Geoportals zur interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich der Sicherung und Entwicklung der Daseinsvorsorge

 

Das Projekt erfolgt unter Leitung der Stabsstelle „Strategische Entwicklungsplanung und integrierte Sozialplanung“. Es wird extern durch die Bietergemeinschaft der Firma GFI –Gesellschaft für Informationstechnologie mbH, Prof. Hellriegel Institut e.V. Bernburg Hochschulte Anhalt und Sisterhenn IT-Consulting Investment GmbH betreut. 

Begründung

Durch Bevölkerungsentwicklung und demographischen Wandel steht der Landkreis vor neuen Herausforderungen. Diese Entwicklungen wirken sich auf alle Bereiche der Daseinsvorsorge aus. Im Interesse aller Städte und Kommunen des Landkreises soll die wirtschaftliche, soziale, kulturelle und ökologische Entwicklung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der Raum- und Siedlungsstruktur gleichermaßen gefördert werden. Als eine der wichtigen Komponenten zur Unterstützung dieser zukunftsfähigen und den jeweiligen Ausgangsbedingungen angepassten Kreisentwicklung ist der Einsatz von GIS (Geografisches Informationssystem) notwendig. Um im Bereich der Demographie und Daseinsvorsorge mittel- und langfristiger planen zu können, wurde begonnen, Informationen zur demographischen Entwicklung in der Software mpsDemografie (jetzt D-ProCon) zu erfassen, um damit eine qualitativ hochwertige und aktuelle Entscheidungsgrundlage zur Verfügung stellen zu können.

Damit liegt bereits eine Vielzahl von Informationen vor, die genutzt und für die Erstellung der geplanten WEB-Anwendung eingesetzt werden können.  Nach Abschluss des Vorhabens besteht eine Grundlage für die Anpassung und Planung von Infrastrukturen der Daseinsvorsorge. Gleichzeitig werden den Gemeinden des Landkreises Börde sowie dem Landkreis selbst geeignete Werkzeuge und Prüfkriterien bereitgestellt, um nachhaltig Investitions- und Versorgungsentscheidungen treffen zu können.

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes soll der Aufbau eines kommunalen Geoportals sein, dass unter anderem zur Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich der Daseinsvorsorge dient. Über das Geoportal, das durch den Landkreis Börde bereitgestellt und administriert wird, sollen Informationen und Indikatoren, die relevant für Planungs- und Investitionsentscheidungen für Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge (z.B. Bildungsinfrastruktur, Gesundheitsinfrastruktur) sind, bereitgestellt werden. Damit sollen die in unterschiedlichen Fachämtern und Behörden vorliegenden Daten harmonisiert, durch relevante Sachinformationen ergänzt (z.B. Schülerzahlen etc.) und mit den Informationen zur Bevölkerungssituation bzw. –entwicklung in Beziehung gesetzt werden. Die erzielten Ergebnisse stehen damit einheitlich, tagesaktuell und vergleichbar zur Verfügung. Durch das Geoportal können diese aktualisiert, visualisiert und ausgewertet werden. Die dazu notwendigen Funktionalitäten sollen in Abstimmung zwischen dem Landkreis und ausgewählten Gemeinden erarbeitet und  über das Internet bereitgestellt werden. Über ein zu realisierendes Nutzerkonzept, ist eine skalierbare Bereitstellung der Informationen für unterschiedliche Verwaltungs- und Nutzerebenen sowie für die Öffentlichkeit möglich.  Ein weiteres Ziel ist die Bereitstellung von Entscheidungsgrundlagen für die Anpassung und Planung der Daseinsvorsorge. Die dabei zu entwickelnden und abzubildenden Prüfkriterien sollen die planerischen Zukunftsentscheidungen unterstützen. Die Kriterien sollen dem Ziel der Vermeidung von Fehlplanungen dienen. Berücksichtigung finden soll dabei zum einen die demografische Entwicklung auf der Basis vorhandener Daten. Zum anderen soll der Erreichbarkeit der Einrichtungen der Daseinsvorsorge Rechnung getragen werden, indem die konkreten räumlichen Standortdaten mit dem Straßen- und Wegesystem sowie den vorhandenen Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs in Verbindung gebracht werden.

Nach Abschluss des Projektes steht ein Entscheidungstool zur Verfügung, das einerseits die aktuell relevanten Informationen im Geoportal bereitstellt als auch eine nachhaltige Nutzung durch Funktionalitäten des Datenmanagements sowie der Nutzerverwaltung sicherstellt.

Eine andauernde, projektbegleitende Abstimmung mit dem Landkreis und dessen Gemeinden soll dabei die konkrete Anwendbarkeit in der Praxis sicherstellen.

Projektdurchführung / Arbeitspakete

Die bereits erhobenen Daten und Maßzahlen zur demografischen Entwicklung werden in einem ersten Schritt in das Geoportal des Landkreises übertragen und Funktionalitäten bereitgestellt, die die Auswertung von Erreichbarkeiten und Einzugsgebieten ermöglicht. Parallel dazu wird mit dem Landkreis und den Kommunen der notwendige Informationsbedarf für die Planung der sozialen, medizinischen und Bildungsinfrastruktur abgesteckt. Davon ausgehend werden die Möglichkeiten der Ableitung der benötigten Informationen aus den Eingangsdaten erarbeitet. In einem weiteren Schritt werden die möglichen Quellen eines Straßen- und Wegenetzes evaluiert und in eine Software zur Netzwerkanalyse importiert. Gleichzeitig werden die Standorte der jeweiligen Einrichtungen in Form von räumlichen Daten erhoben und soweit vorhanden die Berechnung von Einzugsbereichen und Erreichbarkeiten gelegt. Darauf aufbauend werden Regeln und Berechnungsverfahren entwickelt, welche den Informationsbedarf der Kommunen und des Landkreises decken sollen. Es schließt sich die Entwicklung einer Weboberfläche an, welche die Darstellung von Szenarien ermöglicht. Ein Hinzufügen und Entfernen von Standorten zur Unterstützung des Entscheidungs- und Planungsprozesses soll möglich sein. Die fertige Anwendung wird mit einer oder mehreren Pilotkommune(n) auf ihre Praxistauglichkeit geprüft.

Damit werden folgende Ergebnisse erzielt:

-Bereitstellung der Infrastruktur der Daseinsvorsorge im Geoportal (auch öffentlich)

-Anbindung der Auswertungen der Software D-ProCon an das Geoportal

-Bereitstellung von Prüfkriterien (intern)

-Bereitstellung von Funktionalitäten zur Analyse, Bewertung und Visualisierung von
              Demografie orientierten Anpassungen und Planungen der Daseinsvorsorge (intern)

-Ableitung eines übertragbaren Ansatzes für andere Landkreise und Kommunen des  Landes

Um die genannten Ziele zu erreichen sind aufeinander abgestimmte Arbeitspakete (AP) zu realisieren. Diese sind:

AP 1: Schaffung der fachlichen und organisatorischen Voraussetzungen zur Bereitstellung der Informationen der Daseinsvorsorge sowie der Daten zur demographischen Entwicklung

AP 2: Erarbeitung eines einheitlichen, abgestimmten Datenmodells sowie die zu erhebenden Prüfkriterien für eine demographiefeste Planung und Entwicklung einschließlich notwendiger Funktionen für das zu entwickelnde kommunale Geoportal

AP 3: Erhebung der relevanten Informationen (Geodaten, Sachdaten, Prüfkriterien)

AP 4: Aufbau eines kommunalen Geoportals und Implementierung der erzeugten Daten einschließlich Funktionstests

AP 5: Dokumentation und Informationsveranstaltung mit den Mitgliedsgemeinden

Pilotkommunen

Zum Ende des Projektzeitraumes 2018 ist das Geoportal planmäßig für alle Kommunen nutzbar. Um die Datenübertragbarkeit und Kompatibilität der Programme Meso von HSH und adKOMM vorab zu testen, sollen zwei Pilotkommunen in die Erprobungsphase miteinbezogen werden. Für die Mitarbeit im Projekt wurden Oschersleben (Meso HSH) und Oebisfelde-Weferlingen(adKOMM) angefragt. Für die Wahl der Pilotkommune war entscheidend, dass eine Kommune aus dem Nordkreis und eine aus dem Südkreis beteiligt werden. Ein weiteres Kriterium war, eine städtisch geprägte und eine ländlich geprägte Gemeinde miteinzubeziehen. Um Unterschiede in der Datendarstellung zu testen, wurde Oschersleben mit der höchsten demografischen Alterung und Oebisfelde mit einer niedrigen demografischen Alterung ausgewählt. Bei der Wahl der Pilotkommunen waren demografische, geografische und technische Grundlagen ausschlaggebend.

 

Finanzierung

Die Finanzierung der Maßnahme wird durch das Programm zur Förderung von Maßnahmen für die Gestaltung des Demografischen Wandels in Sachsen-Anhalt „Demografie- Wandel gestalten“ zu  80%  durch das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalts gefördert. Die Projektkosten belaufen sich auf 80.000,00 Euro wovon 64.000, Euro gefördert werden. Der Projektzeitraum  ist am 10.11.2017 mit dem Erhalt des Zuwendungsbescheides gestartet und bis zum 31.12.2018 angesetzt.

 


Anlagen: