Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Vorlage - 2015/ReM/0184  

 
 
Betreff: Information über die Erstellung der Machbarkeitsuntersuchung "Nutzung von Energieholz zur Wärmeversorgung in Verwaltungsgebäuden des Landkreises Börde und Vernetzung"
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Einreicher:Schonscheck FDL Wirtschaft
Federführend:Regionalmanagement Bearbeiter/-in: Stachowiak, Martina
Beratungsfolge:
Umwelt- und Wirtschaftsausschuss Informationspflicht
02.09.2015 
ordentliche Sitzung des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses      
Anlagen:
Kurzfassung der Machbarkeitsstudie

Beschlussvorschlag:

 

 


Sachdarstellung, Begründung:

 

1. Einleitung

Das Land Sachsen-Anhalt fördert Projekte von Kommunen und Unternehmen, die den Energieverbrauch effizient senken. Träger der Maßnahme ist die Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Im Rahmen des Programms Sachsen-Anhalt KLIMA bezuschusst das Land Untersuchungen in Kommunen und Unternehmen zur Vorbereitung geeigneter Investitionsprojekte mit hoher Effizienz. Die Untersuchungen beziehen sich dabei nicht nur auf technische Aspekte sondern sie sollen ausdrücklich auch die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen einbeziehen.

 

Der Landkreis Börde hat für die folgende Untersuchung eine Förderungszusage erhalten, in deren Rahmen ein Auftrag erteilt ist.

 

Gegenstand der Untersuchung

 

Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur Eigenenergieerzeugung aus Holz und Holzwertstoffen (Eigenbesitz) in Verwaltungsgebäuden des LK und Vernetzung

 

Ermittlung geeigneter Möglichkeiten zur Nutzung des im Landkreis Börde im Eigenbesitz anfallenden Holzes und Holzwertstoffe bzw. anderer NaWaro zum Zwecke der Energieerzeugung in den Verwaltungs-, Schul- und anderen Gebäuden des Landkreises. Ziel ist die Förderung des Klimaschutzes durch die Ablösung fossiler Energieträger in der dezentralen Wärmeenergieerzeugung  und/oder kombinierten Wärme- / Elektroenergieerzeugung einschließlich einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.

 

In wirtschaftlicher Hinsicht wird das Ziel einer energierelevanten Veredelung von Holz und anderen biogenen Stoffen verfolgt, über die der Landkreis verfügt. 

 

Machbarkeitsstudie zur Errichtung und zum Betrieb von standortabhängigen Kleinverbrauchernetzen in der Nähe einzelner kreiseigener Objekte (Wärme).

 

2. Ausgangslage

Der Landkreis Börde ist Eigentümer einer geschlossenen Waldfläche in der Größe von 750 ha, vornehmlich Eichen- und Buchenbestand. Daraus wird jährlich Holz im Umfang von ca. mind. 3500 Fm eingeschlagen und vermarktet. Der überwiegende Teil des Holzes wird an Marktteilnehmer mit einem hochwertigen Nutzungsinteresse veräußert (Möbelholz, Bauholz, Furniere usw.). Steigend ist der Anteil der Marktteilnehmer, die Holz zu Energiegewinnungszwecken erwerben, entweder zur direkten Energiegewinnung oder zur weiteren Veredelung (Scheitholz, Hackschnitzel, Pellets). Dieser Anteil liegt im Rahmen der üblichen forstwirtschaftlichen Betätigung gegenwärtig bei ca. 500 Fm/a, mit steigender Tendenz. Daneben wird allgemein eingeschätzt, dass im Wald durch gezielte Maßnahmen, neben der üblichen Einschlagsbetätigung, zusätzlich bis zu 1 SRm/ha Energieholz geborgen werden kann. Nach grober Schätzung liegt das Energieholzpotential bei Wahrung der Nachhaltigkeit aus dem Kreiswald bei mindestens 1000 Fm.

 

Darüber hinaus fallen im Landkreis Börde Flurhölzer im Rahmen der Kreisstraßenbewirtschaftung, Flur- und Gartenhölzer im Rahmen der Abfallwirtschaft und Holz als Wertstoff ebenfalls im Rahmen der Abfallwirtschaft an.

 

Auf der anderen Seite ist der Landkreis Börde Eigentümer bzw. Nutzer eines erheblichen Gebäudebestandes, der im Jahr einen Wärmeenergiebedarf in Höhe von 15 000 MWh aufweist.

 

 

 

 

3. Ziele und Umfang der Machbarkeitsstudie

Im Zentrum der Machbarkeitsstudie stand die Frage, ob und ab welchem Umfang die im Bereich der Verwaltung des Landkreises anfallende holzartige Biomasse einer wirtschaftlichen Nutzung als Primärenergieträger, bei Gewährleistung der Nachhaltigkeit, im eigenen Gebäudebestand bzw. auch darüber hinaus zugeführt werden kann. Kooperationsmöglichkeiten sollen sowohl auf der Erzeugerseite als auch auf der Verbraucherseite (Kleinnetze) aufgezeigt werden.  

Im Bereich der Energieholzerzeugung soll nach Ermittlung des durchschnittlichen Energieholzdargebotes im Kreiswald, eine optimale Verarbeitungskette bzw. Variante nach dem Einschlag bis zur Herstellung des verbrennungsfertigen Produkts unter Angabe der Aufwendungen und Ermittlung des Selbstkostenpreises je MWh dargestellt werden.  

 

Auf der Verbraucherseite ist der Gebäudebestand nach energetischen und standort-

abhängigen Maßstäben zu kategorisieren. Für geeignete Standorte ist zu untersuchen, ob eine Umstellung auf den Energieträger Holz, bei Zugrundelegung des ermittelten Selbstkostenpreises unter Berücksichtigung aller Investitions- sowie Betriebsaufwendungen, des Transports und der Entsorgung nachhaltig wirtschaftlich ist. Für geeignete Standorte soll ermittelt werden, ob eine Vernetzung mit weiteren eigenen Objekten bzw. Objekten Dritter wirtschaftlich sinnvoll sein kann.  

 

Ermittlung und Darstellung einer geeigneten Aufbereitung bis zum bezugsfertigen Produkt

einschließlich der Investitions-, Finanzierungs- und Betriebsaufwendungen, Preis je MWh

bei Betrachtung waldnaher bzw. waldentfernter Standorte.

 

Verfahren

25.11.2013                                          Antragstellung bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt

 

30.04.2014/14.08.2014              Erlass Zuwendungsbescheid

 

23.06.2014                                     Erstellung Bieterliste (3 Ing.-Büros, davon 1 aus der Region)

 

26.06.2014                                          1. Aufforderung zur Abgabe eines Angebots

 

Worauf nur ein Angebot einging. Der Anbieter aus der Region firmierte unter anderer Adresse.

 

29.07.2014                                          2. Aufforderung zur Abgabe eines Angebots (1 x Region)

 

Worauf ebenfalls nur ein Angebot einging

 

19.08.2014                                          Auswahlentscheidung, der Firma Energiegewinn, Rostock    

wurde der Auftrag erteilt.

 

Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie soll dem Ausschuss nunmehr vorgestellt werden.

 

 


Anlagen:

Kurzfassung der Machbarkeitsstudie

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Kurzfassung der Machbarkeitsstudie (2445 KB)