Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE
Herr
Dettmer bittet noch einmal Herrn Bredthauer um Erläuterungen zum Gesteinsabbau
und zur Frage der Grundzentren. Herr
Bredthauer wünscht zunächst den Mitgliedern und Anwesenden alles Gute im Neuen
Jahr sowie weiterhin eine gute Zusammenarbeit. Weiter bestellt er herzliche
Grüße vom Ausschussvorsitzenden, Herrn Behrens und bemerkt, dass Herr Behrens
Großvater eines kleinen Mädchens geworden ist. Dann gibt er Ausführungen zu den
allgemeinen Bemerkungen zum 2. Entwurf des Landesentwicklungsplanes. Der
Landkreis hat nach der ersten Anhörungsrunde den Eindruck, dass die vom
Landkreis Börde und den kreisangehörigen Gemeinden vorgebrachten wesentlichen
Einwendungen, Bedenken und Anregungen nicht hinreichend berücksichtigt worden
sind. Es ist nicht nachvollziehbar, dass eine ordnungsgemäße Abwägung der
Anregungen und Bedenken stattgefunden hat. Einige
Landkreise sagen sich schon, wenn wir so behandelt werden geben wir keine Stellungnahme
mehr ab. Weiter geht
Herr Bredthauer stichwortartig auf nachfolgende Eckpunkte ein: -
überregionale
Verbindungsachse Magdeburg – Wolfsburg, -
Vorgaben
für die Festlegung von Grundzentren, -
Beibehaltung
der Funktion „Grundzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums“
für die Städte Wanzleben und Wolmirstedt, -
Vorrangstandort
mit übergeordneter strategischer Bedeutung für neue Industrieansiedlungen der
Bereiche Magdeburg Sülzetal, Osterweddingen – Langenweddingen –
Wanzleben, -
Vorrangstandort
für landesbedeutsame Industrie- und Gewerbeflächen Barleben, Niedere Börde,
Wolmirstedt (Technologiepark Ostfalen), -
Vorranggebiet
Natur und Landschaft im Bereich des Naturschutzgebietes „Rogätzer Hang“,
-
Vorranggebiet
Wassergewinnung im Bereich Drömling, -
Vorranggebiet
Restwälder im Nördlichen Harzvorland, -
Vorranggebietes
„Restwälder im Bereich Hohen Holz
ergänzt durch das Saure Holz, -
Ausweisung
des Vorranggebietes Magdeburger Börde -
Vorbehaltsgebiete
für den Aufbau eines Ökologischen Verbundsystems (landesplanerische
Berücksichtigung des Grünen Bandes), Herr
Bredthauer geht auf die Ausweisung des Vorranggebietes zur Rohstoffgewinnung,
das sich vom Nördl. Irxleben bis fast an die südl. Grenze des Drömlings
erstrecken soll, ein. Der
Landkreis hält diese Ausweisung nach wie vor für nicht gerechtfertigt,
unverhältnismäßig und damit ungeeignet. Diese Ausweisung des Vorranggebietes
Rohstoffgewinnung wird damit begründet, dass man Vorsorge treffen will für
künftige Ansprüche an die Gewinnung von Rohstoffen. Der Landkreis meint, dass
mit den 4 eröffneten Tagebauen für die Dauer von mindestens 50 Jahren der
Bedarf gedeckt wird und für 50 Jahre kein Landesentwicklungsplan erstellt wird. Der
Landkreis hat nach wie vor die Hoffnung, dass in einer 3. Runde den Bedenken
und den Anregungen des Landeskreises und der vielen kreisangehörigen Gemeinden
Rechnung getragen wird. Der Landkreis meint, dass sich in wesentlichen Punkten,
insbesondere im Bereich der Rohstoffgewinnung vielleicht doch die Bedenken des
Landkreises und der kreisangehörigen Gemeinden durchsetzen werden. Herr
Dettmer bat Herrn Bredthauer kurz auf die Beratung des Arbeitskreises LEP vom
15.12.2009 einzugehen. Herr
Bredthauer erklärt, dass in der letzten Beratung am 15.12.2009 der Arbeitskreis
LEP das Grundgerüst der Stellungnahme des Landkreises Börde im Einzelnen noch
einmal vorgestellt hat. Die Stellungnahme hat dann so die Zustimmung gefunden. Herr Zahn
bemerkt, dass in der ersten Runde doch sehr intensiv in den Fraktionen, in den
Ausschüssen und den Kreistag über den LEP diskutiert und relativ viel Zeit
investiert wurde. Dass in die
Vorlage so wenig eingearbeitet worden ist, wie von Herrn Bredthauer zu hören
war, kann er nicht verstehen. Der Landkreis muss jetzt einfach mal Druck
aufbauen auf Grund der pol. Mitbestimmung. Der politische Wille unseres
Landkreises muss gegenüber den übergeordneten Institutionen auch
Berücksichtigung finden. Herr
Bredthauer meint, dass im Moment nicht mehr getan werden kann, als die Stellungnahme
so zu bestätigen. In einigen Landtagsfraktionen haben auch Anhörungen stattgefunden.
Er selbst ist am 4.2.2010 zur SPD Landtagsfraktion eingeladen. Auch Frau
Engelbrecht kann es nicht verstehen, z. Bsp. am Punkt der Grundzentren, dass
die Verwaltung ohne rechtl. und gesetzl. Rückendeckung einfach so den pol.
Willen der Landkreise ignoriert. Herr
Dettmer stimmt Frau Engelbrecht zu und ist daher der Meinung, dass dies in der
Stellungnahme noch mehr zum Ausdruck kommen soll. Er plädiert dafür im
Ausschuss oder in den Fraktionen einen Antrag zu stellen, um zum Beispiel den
Landtag aufzufordern hier noch einmal mit Nachdruck die Position des LK Börde
zu verfolgen. Herr Zahn
ist der Meinung, dass es mit dem Schreiben an das Ministerium nicht ausreicht,
sondern der öffentliche Druck aufgebaut werden muss. Da
kurzfristig kein Beschluss mehr herbeizuführen ist, plädiert Herr Dettmer
dafür, dass der Umwelt- und Wirtschaftsausschuss dem Kreistag vorschlägt, diese
Stellungnahme allen Abgeordneten des Landtages mit der Bitte, dass zu
berücksichtigen, schickt. Frau
Engelbrecht fragt, ob mit den Stellungnahmen der anderen Landkreisen auch so
umgegangen wird oder es nur mit unserem Landkreis so ist. Herr
Bredthauer meint, dass es durchgängig geschieht. Herr Dettmer meint, dass noch zum Kreistag Vorschläge gemacht werden können und stellt die Vorlage mit der Ergänzung, dass der Umweltausschuss den Kreistag vorschlägt, dass die Stellungnahme, wenn sie verabschiedet ist, allen Landtagsabgeordneten mit der Bitte unser Anliegen zu unterstützen, zugestellt wird. Herr
Bredthauer macht noch den Vorschlag, dass der Landkreis sich in diesem
Beschluss noch einmal ausdrücklich auf das so genannte Gegenstromprinzip
bezieht. Herr
Dettmer unterstützt dies. Die Vorlage ist mit der Ergänzung, dass der Umwelt- und Wirtschaftsausschuss dem Kreistag empfiehlt, die Fraktionen des Landtages in einem gesonderten Anschreiben über die wesentlichen Inhalte der Stellungnahme zu unterrichten und um Berücksichtigung des Gegenstromprinzips sowie um nachvollziehbare Darlegung der Abwägungsentscheidungen mit Begründungen zu bitten, zur Weitergabe an den Kreistag einstimmig angenommen. |
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