Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Auszug - Vorstellung des ILEK-Projektes "Optische Telegrafenlinien Berlin - Koblenz"  

 
 
ordentliche Sitzung des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses
TOP: Ö 5.2
Gremium: 5. WP Umwelt- und Wirtschaftsausschuss LK Börde
Datum: Do, 22.10.2009 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:50
Raum: - Sitzungsraum I -
Ort: Landkreis Börde, Verwaltungsgebäude, Gerikestraße 104, 39340 Haldensleben

Herr Wambach stellt mit einer allgemeinen Information das ILEK-Projekt „optische Telegra-fenlinien Berlin – Koblenz“ vor

Herr Wambach stellt mit einer allgemeinen Information das ILEK-Projekt „optische Telegrafenlinien Berlin – Koblenz“ vor.

 

Die preußische Telegrafenlinie war eine militärische Einrichtung. Das Telegrafenpersonal unterstand der preußischen Armee und daher trägt Herr Wambach zu dieser Projektvorstellung eine preußische Uniform.

 

Die optische Telegrafenlinie des Königreiches Preußen stellte zum damaligen Zeitpunkt den höchsten Entwicklungsstand der optisch-mechanischen Telegrafie dar.

 

In seinen Ausführungen geht Herr Wambach zuerst auf die Geschichte, dann auf den Hintergrund, den Trassenverlauf, die Telegrafisten und die Funktionsweise der Telegrafenlinie ein.

 

Die optischen Telegrafenstationen, die gebaut worden sind, die hat man meistens mit Abrissauflagen wieder verkauft und deshalb sind sie an vielen Orten nicht mehr sichtbar.

 

Im Nachfolgenden geht Herr Wambach nur auf die optische Telegrafiestationen in Sachen-Anhalt ein. Dieses sind die Stationen Nr. 10 in Dretzel, Nr. 11 bei Ziegelsdorf, Nr. 12 bei Schermen, Nr. 13 in Biederitz, Nr. 14 auf der Johannis-Kirche in Magdeburg, Nr. 15 in Hohendodeleben, Nr. 16 in Schloß Amfpurth, Nr. 17 auf den Spitzen Berger bei Oschersleben, Nr. 18 in Neuwegersleben, Nr. 19 auf dem Sömmeringenberg bei Pabstorf und Nr. 20 am Fallstein bei Veltheim.

Aber auch in anderen Bundesländern gibt es vielfältige Aktivitäten, Museen, baulich Erhaltenes oder neu Geschaffenes.

 

In Sachsen-Anhalt sind noch relativ viele erhaltene Sachzeugen zu sehen (Biederitz, Magdeburg, Ampfurth und Neuwegersleben). Die Station in Neuwegersleben ist eine vollständig rekonstruierte, funktionsfähige, optische Telegrafenstation. An 8 Standorten wird bereits auf die optische Telegrafie hingewiesen. 

 

Durch Informationen , Vorträge, Beschilderung, Flyer, erhöht sich der Bekanntheitsgrad vor Ort und löst nachweislich eine zusätzliche identitätsstiftende Wirkung aus. Durch eine einheitliche Beschilderung jeder Station vor Ort wird die Infrastruktur verbessert und der Wiedererkennungswert wird deutlich erhöht.

 

Vorgesehen ist:

-          eine Beschilderung der Stationen in Dretzel, Biederitz, Magdeburg und Papstdorf;

-          die Errichtung einer Telegrafenattrappe in Ziegelsdorf;

-          der Austausch des Signalmastes in Neuwegersleben;

-          die Sanierung des Schlossturms in Ampfurth;

-          die Beschilderung des Telegrafenradweges in Zusammenarbeit mit dem ADFC Magdeburg und Jerichower Land mit einheitlichem Logo.

 

Geplant ist ein Telegrafenradwanderweg, in den jeder einzelne Telegrafenstandort mit eingebunden wird. Bestehende Radwege, so wie gut befahrbare Wald- und Feldwege oder der ausgebaute landwirtschaftliche Wegebau, werden genutzt. Entlang der Strecke ist die Einbeziehung von Sehenswürdigkeiten angedacht. Der Telegrafenradweg erfordert, dass an den ehemaligen Stationsstandorten etwas Erlebbares vorhanden ist. Durch den Telegrafenradweg besteht auch die Möglichkeit der Anschließung an ein überregionales Radwegenetz, da auf Grund der Entfernung, die zurück gelegt werden muss, eine länderübergreifende Zusammenarbeit erforderlich ist. Wegen der fehlenden Beschilderung der Strecke scheiterte der Druck in eine Fahrradkarte.

 

 

 

Herr Behrens bedankt sich bei Herrn Wambach und bemerkt, diese historischen Denkmäler sollte man gebührend vernetzen, um durch diese Projektförderung der Öffentlichkeit den Zugang zur Preußischen Telegrafenlinie zugänglich zu machen. Dieser Telegrafenradwanderweg sollte auf jeden Fall mit in den Landesradwegeplan und Kreisradwegeplan einbezogen werden.

 

Herr Bredthauer informiert, dass der Landkreis die Aufnahme des Radweges der optischen Telegrafenlinie in den Landesradverkehrsplan beantragt hat und lädt die Mitglieder zu einem Regionalforum am 09.11.2009 in Oschersleben ein. Es geht darum, diesen Radweg als Lifeprojekt in das integrierte ländliche Entwicklungskonzept für die Region Magdeburg einzubringen.

 

Die Mitglieder des Ausschusses sind damit einverstanden und nehmen die Information zur Kenntnis.

 

Herr Behrens bedankt sich bei Herrn Wambach für die interessanten Ausführungen.