Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE
Herr
Behrens begrüßt zu diesem TOP Herrn Zeymer und Herrn Baron Bodo von Schilling. Herr Baron
Bodo von Schilling begrüßt den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und
stellt dar, was seiner Meinungnach der Anbau genveränderter Pflanzen in unserer
jetzigen Zeit bedeutet. Er stellt klar, dass die Problematik, diese Flächen,
auf denen genveränderte Pflanzen angebaut werden, unter Kontrolle zu halten,
vorhanden ist. Vierbeiner und Zweibeiner können durch eine Umzäunung noch abgehalten
werden, aber es gibt keinen Schutz gegen fliegende und krabbelnde
Insekten. Die Biene fliegt maximal 20
– 25 km am Tag und eine Wildbiene sogar bis zu 80 km. Mit diesen
Ausführungen möchte Herr Baron Bodo von Schilling erreichen, dass der Landkreis
Börde eine Empfehlung gegen den Anbau GVO ausspricht. Er erhält stets Anfragen
von den Bürgern, ob Genanbaugebiete in ihrer Nähe liegen und geht davon aus,
dass rund 80 % der Bevölkerung nichts mit der Gentechnik zu tun haben wollen. Der
Kreistag hat hierbau gar keine Entscheidungskompetenz. Er kann zwar eine
Willensbekundung erwägen, ob der Landkreis interessiert ist GVO anzubauen oder
nicht, aber das muss jeder Kreistagsabgeordnete für sich selbst entscheiden. Es
spricht nichts dagegen so einen Antrag zu machen bzw. im Kreistag einen
Beschluss zu fassen. Die Frage ist, kann sich der Kreistag stark dafür machen
und sagen wir brauchen den Anbau von GVO im Agrarbereich nicht. Herr
Behrens gibt das Wort an Herrn Zeymer. Herr Zeymer
hat heute noch einmal aktuelles Material an alle Fraktionen verteilt, da es
inzwischen nicht nur um die Zuckerrübe und Kartoffel geht, sondern bis zum
15.4.2009 entschieden werden soll, ob in der Börde auch gentechnisch
veränderter Mais angebaut wird. Zur Zeit
gebe es niemanden der gentechnisch veränderte Materialien weiterverarbeiten
will, weil es keinen Markt dafür gibt. Es muss heute nicht ewig und lange
diskutiert werden, es werden eh keine neuen Erkenntnisse erbracht, so Herr
Zeymer. Mit dem
Antrag seiner Fraktion gibt es keine Eile, ist aber im Sinne der Willensbildung
wichtig. Er schlägt vor, ihn in den
Kreistag im September weiterzugeben. Herr von Bodenhausen ist der Meinung,
das jetzt sehr fein säuberlich unterschieden werden muss, ob sich der Landkreis
gegen die transgene Gentechnik oder auch gegen die cisgene Gentechnik
positioniert. Herr
Behrens ist der Meinung, dass diese Entscheidung des Kreistages, nur eine
politische Willenserklärung sein kann. Es ist bereits versucht worden einen
Kompromiss zu finden, doch es scheint nicht kompromissfähig zu sein. Herr Seeger
bemerkt, dass die Frage ob Genmais in Rottmersleben angebaut wird oder nicht,
nicht von den Landwirten entschieden wird. Es gibt Pachtverträge und die
Verpächter sagen von vornherein, die Flächen werden nur vergeben, wenn sie
ordnungsgemäß bewirtschaftet werden. Er stimmt
Herrn von Bodenhausen zu, dass die Landwirte Landwirtschaft betreiben wollen
und das anbauen, was auch Geld bringt. Herr
Behrens eröffnet die Diskussion Herr
Dettmer informiert, dass gestern in der Fraktionssitzung der SPD über dieses
Thema gesprochen wurde und man zu dem Standpunkt gekommen ist, dass jeder für
sich seine Meinung und Entscheidung treffen sollte. Sollte der
Antrag im Kreistag zur Abstimmung kommen, wird er ihn persönlich unterstützen.
Um jetzt schon einmal ein Meinungsbild zu bekommen, findet er es nicht
verkehrt, wenn heute eine Abstimmung über den Antrag im Umwelt- und
Wirtschaftsausschuss erfolgen würde. In 2
Punkten hat Herr Dettmer noch Anmerkungen, die für die Entscheidung nicht
unabhängig sein sollen. 1. Es ist entscheidend in der ganzen Bewertung, ob eine
Koexistenz zwischen nicht GVO und GVOanbau möglich ist. Der Landwirt, der GVO
nicht anbauen will, darf nicht beeinträchtigt werden. Dieses scheint nach den
weltweiten Erfahrungen immer schwieriger zu sein. 2. Die
ganze Frage der strukturellen Abhängigkeit dieser Technologie ist im Antrag
nicht enthalten. Herr Senkel
beantragt folgende neue Formulierungen im Antrag: 1. Ersetzt
wird unter Beschluss des Kreistages: „in den nächsten fünf Jahren im
Landkreis Börde auf den Anbau von GVO zu verzichten“ zu
„in den nächsten zehn Jahren im Landkreis Börde...“ 2. Ersetzt
wird im letzten Punkt: „Ökolandwirte und Imker...“ zu
„Alle Landwirte, die Imker, Tierhalter, die Fisch- und
Jagdwirtschaft...“ Herr von Bodenhausen ist der Meinung, dass man dieses kritisch begleiten soll, um zu sehen was dabei raus kommt. Der Landkreis sollte nicht schon von vornherein der Meinung sein, dass es der falsche Weg ist. Lieber den Anbau vor der Haustür, als das er in Amerika ist und wir uns nachher in die Abhängigkeit begeben. Herr Zeymer
befürchtet, dass nichts mehr kritisch begleitet werden kann, wenn es zu spät
ist. Die Imker
haben in den letzten Jahren durch die Milbe und andere Sachen schon erhebliche
Einbuße gehabt. Vor der Abhängigkeit habe der viel mehr Angst. Herr
Behrens bemerkt zum Verfahren, dass es eine persönliche Entscheidung ist und
über vieles hier im Ausschuss doppelt diskutiert wurde. Er plädiert dafür, dass
der Umwelt- und Wirtschaftsausschuss den Antrag in den Kreisausschuss und der
Kreisausschuss ihn dann weiter in den Kreistag gibt, so dass es zu einer
abschließenden Entscheidung kommt. Herr Zahn
sagt, dass der Ausschuss alles zur Kenntnis nimmt und sich mit dem Thema beschäftigt,
ist aber strikt gegen die Vorlage als Beschluss im Kreistag. Er schlägt vor
nicht über einen Beschluss, sondern über eine Information abstimmen lassen. Herr Baron
Bodo von Schilling teilte mit, dass er in den nächsten 14 Tagen eine Umfrage
über die Volksstimme veranlassen wird. Hier sollen die Bürger anrufen und
mitteilen ob Genanbau Ja oder Nein. Dann weiß man mehr darüber, wie der Bürger
denkt. Herr
Schubert meint, dass es meistens so ist, dass die die dagegen sind sich melden
und die die dafür sind sich nicht melden. Er ist der Meinung, dass es eine
persönliche Entscheidung jedes Einzelnen ist. Herr Dr.
Schwarz stellt fest, dass wenn wir als Gremium Kreistag etwas befürworten oder
ablehnen, einen besseren Wissensstand haben müssten, um mitreden zu können. Es
wurde zu wenig dargestellt, um was es wirklich geht. Er ist dafür, dass noch einmal in aller Ruhe
diskutiert werden müsste. Herr
Behrens ist der gleichen Ansicht wie Herr Dr. Schwarz und Herr Schubert. Er
schlägt vor, Herrn Wischeropp von der Agrargenossenschaft e.G. Etingen zum
nächsten Umwelt- und Wirtschaftsausschuss einzuladen. Dem Kreistag wird erst
einmal eine Information gegeben, dass sich die Mitgliedes des Umwelt- und
Wirtschaftsausschusses mit diesem Thema befasst haben, aber der Meinung sind,
aus Erkenntnisgründen heraus dieses Thema noch weiter behandeln müssen. Herr Dettmer
verlangt hierüber eine Abstimmung, da es einen Antrag von Herrn Zeymer gibt, es
in den Kreistag zu überweisen. Herr Zeymer
schlägt vor, heute abzustimmen, den Antrag im September in den nächsten Kreistag
einzubringen. Sollte Herr von Schilling seine Umfrage gemacht haben, haben wir
auch die Meinung der Bevölkerung. Der Antrag
„den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen dem Kreistag am 16.
September zuzuleiten“ wurde mehrheitlich bei 1 Gegenstimme und 1
Stimmenthaltung angenommen. |
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