Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Auszug - Anträge, Anfragen, Anregungen  

 
 
10. ordentliche Sitzung des Kreistages des Landkreises Börde
TOP: Ö 6
Gremium: 5. WP Kreistag Landkreis Börde
Datum: Mi, 15.04.2009 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 17:35
Raum: - Sitzungsräume -
Ort: Landkreis Börde, Verwaltungsgebäude, Gerikestraße 104, 39340 Haldensleben

Herr Fischer zu seiner Anregung auf dem Kreistag 04

Herr Fischer zu seiner Anregung auf dem Kreistag 04.03.2009:

Die Situation hat sich seitdem verschärft. Die Statistik 2008 weist aus, dass die Geburtenzahlen weiter rückläufig sind. Er sieht auch Kommunalpolitiker in der Pflicht, sich für eine (familien-/ kinderfreundliche) Politik einzusetzen, so dass dieser Trend aufgehalten bzw. umgekehrt wird.

 

Außerdem regte er die Führung von „sauberen“ demokratischen Prozessen – vor allem in Verbindung mit Wahlen – an, um einen Beitrag gegen Politikverdrossenheit zu leisten.

Ausgangspunkt ist die letzte Kommunalwahl. Der Bürgermeister der Gemeinde Niederndodeleben trat als Kandidat für die Gemeinderatswahl an, obwohl bekannt war, dass er sein Bürgermeisteramt nicht niederlegen wird. Er appellierte an die Kreistagsmitglieder, sich in den einzelnen Kommunen dafür einzusetzen, dass die „Stimmenzieherei“ aufhört.

 

Frau Brakebusch stellte einen Antrag zur Geschäftsordnung:

Der Kreistag sollte beschließen, dass solche Angelegenheiten – die nicht zu dem Themengebiet des Kreistages gehören – nicht in dem Maße ausdiskutiert werden.

 

Herr Dr. Daehre wies darauf hin, dass bei diesem Tagesordnungspunkt Anträge / Anregungen jederzeit gestellt bzw. gegeben werden können. Das Gremium Kreistag sollte aber nicht dafür genutzt werden, parteipolitische Auseinandersetzungen zu betreiben u.a. in Anbetracht der anstehenden Wahlen.

Er verdeutlichte, dass der Gesetzgeber dieses Verfahren zulasse. Es könne lediglich die Existenz dieser gesetzlichen Regelung bemängelt werden.

Hinsichtlich des zukünftigen Verfahrens wurde auf den Vorschlag von Frau Brakebusch verwiesen.

 

Herr Dr. Koch stellte im Hinblick auf die Aussage zu ständig rückläufigen Geburtenzahlen richtig, dass lediglich der Trend des Geburtenanstiegs im Jahr 2008 nicht bestätigt werden konnte (geringfügiger Rückgang). Die Darstellung einer über Jahre abnehmenden Geburtenzahl trifft nicht zu.

 

Frau Tiedge wies die Unterstellung, Herr Fischer würde Parteipolitik betreiben, im Namen der Kreistagsfraktion DIE LINKE. zurück.

 

 

Herr Behrens berichtete aus dem Umwelt- und Wirtschaftsausschuss vom 09.04.2009 zur Problematik GVO, Umgang mit genetisch veränderten Organismen im Landkreis Börde: Dazu ist ein Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Kreistag gestellt worden. Der Antragsteller wurde zu diesem Fachausschuss geladen. Anwesend war auch Herr Baron B. von Schilling vom Verband der Imker, der die Gefährdung durch die GVO per Bericht darlegte. Der Ausschuss war nicht der Meinung, diesen Antrag abschließend beraten zu können – er wird nochmals auf der Tagesordnung stehen. Dem Kreistag solle dann im Herbst 2009 der Antrag zur Entscheidung zur Entscheidung vorgelegt werden.

 

 

Herr Schindler informierte über eine offene Meinungsverschiedenheit:

Bereits im letzten Kreistag am 04.03.2009 gab es unterschiedliche Auffassungen zur Niederschrift vom 17.12.2008 (Anm.: Niederschrift wurde mit 1 Gegenstimme bestätigt). Im Anschluss an diese Sitzung stellte er fest, dass eindeutige Regelungen dazu in der Geschäftsordnung für den Kreistag und seine Ausschüsse festgeschrieben sind (§ 16). Er fragte sich, warum an diesem Tag seitens der Leitung des Kreistages oder der Verwaltung nicht darauf hingewiesen wurde.

Bei ihm sei es sehr tief „gesackt“, dass der Landrat zu der Protokollangelegenheit geäußert hat, es sei bei uns ungeschriebenes Gesetz, die Worte eines anderen in der Niederschrift nicht zu kritisieren. Aus seiner Sicht gehe das nicht – es müssen Geschäftsordnung und Gesetze beachtet und nicht ungeschriebene Gesetze postuliert werden.

Es gibt zu diesem Thema einen Schriftverkehr, zu dem bisher keine abschließende Einigung erzielt werden konnte.

 

Daraus entstand eine intensive Diskussion, im Ergebnis derer es nicht um den Streit zu Protokollnuancen gehen solle. Es sind Festlegungsprotokolle zu fertigen und dabei sollte es bleiben.

 

Abschließend schlug der Kreistagsvorsitzende mit Blick auf die Sacharbeit vor, die Diskussion zu diesem Thema nicht zu protokollieren.

Seitens des Kreistages gab es dazu keinen Widerspruch.