Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Auszug - Mittelfristige Schulentwicklungsplanung für die Schuljahre 2009/10 bis 20013/14 mit Prognose für die Schuljahre 2014/15 bis 2018/19 für den Landkreis Börde  

 
 
10. ordentliche Sitzung des Kreistages des Landkreises Börde
TOP: Ö 5.3 Beschluss:321/III/2009
Gremium: 5. WP Kreistag Landkreis Börde Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mi, 15.04.2009 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 17:35
Raum: - Sitzungsräume -
Ort: Landkreis Börde, Verwaltungsgebäude, Gerikestraße 104, 39340 Haldensleben
321/III/2009 Mittelfristige Schulentwicklungsplanung für die Schuljahre 2009/10 bis 20013/14 mit Prognose für die Schuljahre 2014/15 bis 2018/19 für den Landkreis Börde
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Einreicher:Siedow
Schulze, H.
Hoeft
Federführend:Dezernat III Bearbeiter/-in: Hoeft, Joachim

Herr Hoeft dankte vorab allen Beteiligten für die Mitarbeit

Herr Hoeft dankte vorab allen Beteiligten für die Mitarbeit.

Den Schulleitern wurden ihre betreffenden Passagen zur Kontrolle übergeben. Dem Kreiseltern-, Kreisschüler- sowie Lehrerbezirkspersonalrat wurde die Schulentwicklungsplanung in vollem Umfang vorgelegt – damit fand eine Anhörung statt.

 

Es gibt 3 Schwerpunkte:

 

- Die Vorprüfung des Entwurfs durch das Landesverwaltungsamt ergab eine Beanstandung der Planungsziele für die Sekundarschulen in Oschersleben und Gröningen. Begründung war, dass im Bereich Oschersleben und Gröningen Schülerzahlen ausreichend vorhanden seien für eine 240 und zwei 180 Schüler umfassende Sekundarschule, jedoch sind die Schülerzahlen so knapp, dass eine vernünftige Planung damit nicht möglich ist. Das war insoweit zu überarbeiten.

Im Kultur- und Sozialausschuss vom 18.03.2009 wurde daher eine 2. Variante für den Bereich Oschersleben und Gröningen erarbeitet. Nach eingehender Diskussion wurde die Kreisverwaltung beauftragt, weitere Varianten zu entwickeln. Der Fachausschuss hat am 01.04.2009 die nunmehr 7 Varianten ausführlich beraten (Varianten 3 / 3a: Erhalt Gröningen – Zusammenlegung Oschersleben; Varianten 4a / 4b / 4c: Erhalt Gröningen und Oschersleben – Verkleinerung Ausleben und Wanzleben) und im Ergebnis dem Kreistag einstimmig die Mittelfristige Schulentwicklungsplanung mit der Variante 2 empfohlen. Für diese Variante hat sich ebenfalls der Kreisausschuss am 08.04.2009 ausgesprochen (bei 1 Nein-/Gegenstimme).

 

- Grundschüler aus Ostingersleben gehen bisher in die Grundschule in Behndorf. Der Gemeinderat Ostingersleben hat beschlossen, beginnend ab dem nächsten Schuljahr aufwachsend (1. Klasse), die Schüler nunmehr in Bregenstedt zu beschulen. Begründend wird angeführt, dass die Beschulung dort kostengünstiger sei.

 

- Die Gymnasiasten aus der Stadt Kroppenstedt gehen seit Langem zu 100 % zum Gymnasium in Egeln, was bisher in der Schulentwicklungsplanung noch nicht eindeutig dargelegt wurde. Diese Möglichkeit – neben dem Besuch des Gymnasiums in Oschersleben – wurde nunmehr aufgenommen.

 

Er bat um Zustimmung zur Vorlage mit der Variante 2.

 

Herr Lortz ist sich – ebenso wie der gesamte Kreistag – darüber bewusst, dass eine schwierige Entscheidung zu treffen ist. Er dankte der Verwaltung für die präzise Arbeit.

Der Fachausschuss hat sich intensiv mit dem Thema befasst. Es wurden unterschiedlichste Vorschläge diskutiert, u.a. auch die strikte Ablehnung einer Schulschließung.

Vor der entscheidenden Beratung im Fachausschuss hat er Gespräche mit Verwaltungsleitern / Bürgermeistern betroffener Ort geführt.

In dem Schreiben des Landesverwaltungsamtes vom 13.03.2009, als Reaktion auf den eingereichten Entwurf, hieß es (Punkt 2.4.): „Die Sekundarschule Gröningen ist im Planungszeitraum der Schuljahre 2009/10 bis 2013/14 gem. § 4 (3) Nr. 2 SEPl-VO nicht bestandsfähig. Der Standort ... ist unter der Voraussetzung der Genehmigung der Schulentwicklungsplanung nach § 64 (1) SchulG LSA aufzuheben (Schließungsbeschluss). ...“

Dennoch wurde alles daran gesetzt, die Schule möglichst zu erhalten. Letztlich waren die diskutierten Varianten jedoch nicht mehrheitsfähig und hätten den Schulstandort Gröningen langfristig nicht gesichert. Längerfristig (bereits im Altkreis Bördekreis) war bekannt, der eigenständige Erhalt des Standortes würde schwierig sein. Die Versorgung u.a. mit Schul-, Lehrstunden oder Sprachmöglichkeiten ist auch abhängig von der Schulgröße. Primäres Ziel ist es, günstige Lernbedingungen für die Schüler/innen zu schaffen. Insofern sieht er – als Vorsitzender des zuständigen Fachausschusses – keine andere Alternative, als den Standort Gröningen mit Ende des Schuljahres 2011 auslaufen zu lassen.

Bei der Entscheidung wurde ebenso herangezogen, dass das Mittelzentrum Oschersleben erhalten werden müsse (2 Sekundarschulen).

Überraschend, aber überzeugend, fiel die Stellungnahme des Kreiselternrates aus, der für die Schließung des Standortes Gröningen plädierte.

Somit sollten Realitäten anerkannt und in diesem Sinne entschieden werden.

 

Frau Brakebusch begründete ihre Entscheidung im Kreisausschuss 08.04.2009: Sie stimmte dagegen, weil bereits viele Schulen aufgrund drastisch zurückgehender Kinderzahlen geschlossen werden mussten. Auf „dem flachen Land“ sollten keine Schulschließungen mehr vollzogen werden, was bei dem Standort Gröningen hingegen der Fall wäre. Es hätte Lösungen geben können, ohne in Oschersleben einen Standort zu gefährden. Sie hat sich bisher für den Erhalt aller Schulen eingesetzt. Rückblickend betrachtet, wurden ihrer Ansicht nach im Kreistag Bördekreis Fehler gemacht, z.B. mit der Entscheidung zur Schließung der Sekundarschule Hötensleben oder der Verlegung der LB-Schule von Oschersleben nach Hornhausen.

Sie bat darum, diese Entscheidung zu überdenken sowie andere Lösungen zu finden und appellierte an den Kreistag, weitere Schulschließungen zu vermeiden. Varianten wurden erarbeitet und sind durchführbar.

Verwundert und teilweise sehr verärgert war sie über die Stellungnahme und das Agieren des Schulrates – vor 2 Jahren hat dieser angewiesen, die Schüler/innen der 5. Klasse der Sekundarschule Gröningen nach Oschersleben zu überführen, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Ebenfalls verwundert und nicht nachvollziehbar war für sie die Stellungnahme des Kreiselternrates – Eltern sollten sich dafür einsetzen, dass Standorte erhalten bleiben.

Sie wird somit gegen die Variante 2 stimmen.

 

Herr Schubert erinnerte, dass der Standort Gröningen eine Ausnahmegenehmigung erhielt, weil auch Schüler aus dem Einzugsbereich der jetzigen Verwaltungsgemeinschaft Oschersleben (Bode) zugeführt wurden. Dafür sind z.B. ehemalige Grundschulklassen aus Hadmersleben auf die Sekundarschulen in Gröningen und Oschersleben (Bode) aufgeteilt worden – die Schülerzahlen sollten so gehalten werden. Nunmehr geben die Schülerzahlen keine Alternativen her. Er setzt sich für den Standort Oschersleben (Bode) ein und hofft auf ein ähnlich eindeutiges Votum wie im Kreisausschuss.

Trotz der Schwere der Thematik mit unterschiedlichen, nachvollziehbaren Befindlichkeiten müsse sich der Kreistag dem stellen und die Verantwortung übernehmen.

 

Herrn Hoeft hat der Kreiselternrat mit der Klarheit der Meinung überrascht. Bei der Vorstellung des Entwurfs im Rahmen des Kreiselternrates unter Anwesenheit des Kreisschülerrates wurde emotionslos und sachlich diskutiert mit der Maßgabe, die besten Bedingungen für die Schüler zu schaffen. Dies wird einem kürzeren Schulweg vorgezogen.

Die Beschlüsse aus dem Bördekreis sind existent – somit muss mit dieser Situation umgegangen und bestmöglich weitergeplant werden.

Das Kultusministerium hat der Ausnahme zur Bildung einer Anfangsklasse in Gröningen zum Schuljahr 2008/09 letztmalig zugestimmt. Daher müssten grundlegend andere Varianten aufgezeigt werden – an denen mangelt es aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Kreistag beschloss die Mittelfristige Schulentwicklungsplanung für die Schuljahre 2009/10 bis 2013/14 mit Prognose für die Schuljahre 2014/15 bis 2018/19 für den Landkreis Börde.

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis: (einschließlich der Variante 2)

 

Zustimmung:   mehrheitlich

Ablehnung:      3

Enthaltung:      5

 

Die Vorlage wurde zum Beschluss Nr. 321/III/2009 erhoben.