Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE
Herr
Hoeft dankte vorab allen Beteiligten für die Mitarbeit. Den
Schulleitern wurden ihre betreffenden Passagen zur Kontrolle übergeben. Dem
Kreiseltern-, Kreisschüler- sowie Lehrerbezirkspersonalrat wurde die
Schulentwicklungsplanung in vollem Umfang vorgelegt – damit fand eine
Anhörung statt. Es gibt 3
Schwerpunkte: - Die
Vorprüfung des Entwurfs durch das Landesverwaltungsamt ergab eine Beanstandung
der Planungsziele für die Sekundarschulen in Oschersleben und Gröningen.
Begründung war, dass im Bereich Oschersleben und Gröningen Schülerzahlen ausreichend
vorhanden seien für eine 240 und zwei 180 Schüler umfassende Sekundarschule,
jedoch sind die Schülerzahlen so knapp, dass eine vernünftige Planung damit
nicht möglich ist. Das war insoweit zu überarbeiten. Im
Kultur- und Sozialausschuss vom 18.03.2009 wurde daher eine 2. Variante für den
Bereich Oschersleben und Gröningen erarbeitet. Nach eingehender Diskussion
wurde die Kreisverwaltung beauftragt, weitere Varianten zu entwickeln. Der
Fachausschuss hat am 01.04.2009 die nunmehr 7 Varianten ausführlich beraten (Varianten
3 / 3a: Erhalt Gröningen – Zusammenlegung Oschersleben; Varianten 4a / 4b
/ 4c: Erhalt Gröningen und Oschersleben – Verkleinerung Ausleben und
Wanzleben) und im Ergebnis dem Kreistag einstimmig die Mittelfristige
Schulentwicklungsplanung mit der Variante 2 empfohlen. Für diese Variante hat
sich ebenfalls der Kreisausschuss am 08.04.2009 ausgesprochen (bei 1
Nein-/Gegenstimme). -
Grundschüler aus Ostingersleben gehen bisher in die Grundschule in Behndorf.
Der Gemeinderat Ostingersleben hat beschlossen, beginnend ab dem nächsten
Schuljahr aufwachsend (1. Klasse), die Schüler nunmehr in Bregenstedt zu
beschulen. Begründend wird angeführt, dass die Beschulung dort kostengünstiger
sei. - Die
Gymnasiasten aus der Stadt Kroppenstedt gehen seit Langem zu 100 % zum
Gymnasium in Egeln, was bisher in der Schulentwicklungsplanung noch nicht
eindeutig dargelegt wurde. Diese Möglichkeit – neben dem Besuch des
Gymnasiums in Oschersleben – wurde nunmehr aufgenommen. Er bat um
Zustimmung zur Vorlage mit der Variante 2. Herr
Lortz ist sich – ebenso wie der gesamte Kreistag – darüber bewusst,
dass eine schwierige Entscheidung zu treffen ist. Er dankte der Verwaltung für
die präzise Arbeit. Der
Fachausschuss hat sich intensiv mit dem Thema befasst. Es wurden
unterschiedlichste Vorschläge diskutiert, u.a. auch die strikte Ablehnung einer
Schulschließung. Vor der
entscheidenden Beratung im Fachausschuss hat er Gespräche mit Verwaltungsleitern
/ Bürgermeistern betroffener Ort geführt. In dem
Schreiben des Landesverwaltungsamtes vom 13.03.2009, als Reaktion auf den
eingereichten Entwurf, hieß es (Punkt 2.4.): „Die Sekundarschule
Gröningen ist im Planungszeitraum der Schuljahre 2009/10 bis 2013/14 gem. § 4
(3) Nr. 2 SEPl-VO nicht bestandsfähig. Der Standort ... ist unter der
Voraussetzung der Genehmigung der Schulentwicklungsplanung nach § 64 (1) SchulG
LSA aufzuheben (Schließungsbeschluss). ...“ Dennoch
wurde alles daran gesetzt, die Schule möglichst zu erhalten. Letztlich waren
die diskutierten Varianten jedoch nicht mehrheitsfähig und hätten den
Schulstandort Gröningen langfristig nicht gesichert. Längerfristig (bereits im
Altkreis Bördekreis) war bekannt, der eigenständige Erhalt des Standortes würde
schwierig sein. Die Versorgung u.a. mit Schul-, Lehrstunden oder
Sprachmöglichkeiten ist auch abhängig von der Schulgröße. Primäres Ziel ist es,
günstige Lernbedingungen für die Schüler/innen zu schaffen. Insofern sieht er –
als Vorsitzender des zuständigen Fachausschusses – keine andere
Alternative, als den Standort Gröningen mit Ende des Schuljahres 2011 auslaufen
zu lassen. Bei der
Entscheidung wurde ebenso herangezogen, dass das Mittelzentrum Oschersleben
erhalten werden müsse (2 Sekundarschulen). Überraschend,
aber überzeugend, fiel die Stellungnahme des Kreiselternrates aus, der für die
Schließung des Standortes Gröningen plädierte. Somit
sollten Realitäten anerkannt und in diesem Sinne entschieden werden. Frau
Brakebusch begründete ihre Entscheidung im Kreisausschuss 08.04.2009: Sie
stimmte dagegen, weil bereits viele Schulen aufgrund drastisch zurückgehender
Kinderzahlen geschlossen werden mussten. Auf „dem flachen Land“
sollten keine Schulschließungen mehr vollzogen werden, was bei dem Standort
Gröningen hingegen der Fall wäre. Es hätte Lösungen geben können, ohne in
Oschersleben einen Standort zu gefährden. Sie hat sich bisher für den Erhalt
aller Schulen eingesetzt. Rückblickend betrachtet, wurden ihrer Ansicht nach im
Kreistag Bördekreis Fehler gemacht, z.B. mit der Entscheidung zur Schließung
der Sekundarschule Hötensleben oder der Verlegung der LB-Schule von
Oschersleben nach Hornhausen. Sie bat
darum, diese Entscheidung zu überdenken sowie andere Lösungen zu finden und appellierte
an den Kreistag, weitere Schulschließungen zu vermeiden. Varianten wurden
erarbeitet und sind durchführbar. Verwundert
und teilweise sehr verärgert war sie über die Stellungnahme und das Agieren des
Schulrates – vor 2 Jahren hat dieser angewiesen, die Schüler/innen der 5.
Klasse der Sekundarschule Gröningen nach Oschersleben zu überführen, ohne die
Konsequenzen zu bedenken. Ebenfalls verwundert und nicht nachvollziehbar war
für sie die Stellungnahme des Kreiselternrates – Eltern sollten sich dafür
einsetzen, dass Standorte erhalten bleiben. Sie
wird somit gegen die Variante 2 stimmen. Herr
Schubert erinnerte, dass der Standort Gröningen eine Ausnahmegenehmigung
erhielt, weil auch Schüler aus dem Einzugsbereich der jetzigen
Verwaltungsgemeinschaft Oschersleben (Bode) zugeführt wurden. Dafür sind z.B.
ehemalige Grundschulklassen aus Hadmersleben auf die Sekundarschulen in
Gröningen und Oschersleben (Bode) aufgeteilt worden – die Schülerzahlen
sollten so gehalten werden. Nunmehr geben die Schülerzahlen keine Alternativen
her. Er setzt sich für den Standort Oschersleben (Bode) ein und hofft auf ein
ähnlich eindeutiges Votum wie im Kreisausschuss. Trotz
der Schwere der Thematik mit unterschiedlichen, nachvollziehbaren
Befindlichkeiten müsse sich der Kreistag dem stellen und die Verantwortung
übernehmen. Herrn
Hoeft hat der Kreiselternrat mit der Klarheit der Meinung überrascht. Bei der
Vorstellung des Entwurfs im Rahmen des Kreiselternrates unter Anwesenheit des
Kreisschülerrates wurde emotionslos und sachlich diskutiert mit der Maßgabe,
die besten Bedingungen für die Schüler zu schaffen. Dies wird einem kürzeren
Schulweg vorgezogen. Die
Beschlüsse aus dem Bördekreis sind existent – somit muss mit dieser
Situation umgegangen und bestmöglich weitergeplant werden. Das
Kultusministerium hat der Ausnahme zur Bildung einer Anfangsklasse in Gröningen
zum Schuljahr 2008/09 letztmalig zugestimmt. Daher müssten grundlegend andere
Varianten aufgezeigt werden – an denen mangelt es aufgrund der
Entwicklung der Schülerzahlen. Beschluss: Der
Kreistag beschloss die Mittelfristige Schulentwicklungsplanung für die
Schuljahre 2009/10 bis 2013/14 mit Prognose für die Schuljahre 2014/15 bis
2018/19 für den Landkreis Börde. Abstimmungsergebnis:
(einschließlich der Variante 2) Zustimmung: mehrheitlich Ablehnung: 3 Enthaltung: 5 Die
Vorlage wurde zum Beschluss Nr. 321/III/2009 erhoben. |
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