Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE
Herr
Bredthauer hieß Herrn Prof. Dr. Kirchhoff und seine Mitarbeiter von der TU
München herzlich willkommen. Herr
Prof. Dr. Kirchhoff stellte das Forschungsprojekt vor (siehe Anlage), das im
September 2007 begonnen wurde und voraussichtlich bis ins Jahr 2009 andauern
wird. Anfragen
Herr Zeymer: 1.
Wurden
die Schulleitungen und die Eltern als Partner einbezogen? 2.
Wie
ist eine teilweise Einführung in der Grafschaft Bentheim erfolgt und ist dies
auch im Landkreis Börde möglich? 3.
Wurden
die unterschiedlichen Schulformen und gesetzlichen Bestimmungen berücksichtigt
und gibt es hierzu Lösungsmöglichkeiten? Herr
Prof. Dr. Kirchhoff: Die
Schulleitungen sind wichtige Partner bei der Durchführung des Projektes, auch
für Gespräche mit den Eltern steht man zur Verfügung. Die
genannten Probleme waren Auslöser für das Forschungsprojekt. Das
Projekt in der Grafschaft Bentheim wurde vor allem durch die
Kompromissbereitschaft der Schulen unterstützt. Die Hauptanfangszeiten
(morgens, mittags und verstärkt zukünftig nachmittags) werden wie bisher mit
kurzen Wartezeiten bedient, der Rest des Tages wird im Stundentakt bedient, so
dass die Arbeitsgemeinschaften nach dem ÖPNV ausgerichtet werden. Er
versicherte, dass die Probleme der Schulen berücksichtigt werden. Herr
Kloth: Auf
Grund anfänglicher Skepsis wurde lediglich in einem Teilgebiet des Landkreises
das Projekt eingeführt und danach stetig um weitere Gebiete ausgedehnt. Anfragen
Herr Dettmer: 1.
Inwieweit
wurden die Knotenpunkte mit den benachbarten Verkehrsgesellschaften
berücksichtigt? 2.
Besteht
Kontakt mit der NASA und der Deutschen Bahn AG bezüglich Änderungen der Linienläufe,
insbesondere der Strecke nach Wolfsburg. Herr
Prof. Dr. Kirchhoff: In
intensiven Gesprächen mit der NASA wurde die Anbindung an die Bahn – u.
a. auch in Richtung Wolfsburg, sowie anderer überregional bedeutender Buslinien
– diskutiert. Seitens der NASA besteht die Hoffnung, die DB zu Änderungen
zu bewegen. Anfrage
Herr Dr. Vogel: Welche
Fahrzeit wird einem Schüler, z.B. in der Grafschaft Bentheim, längstens
zugemutet? Herr
Prof. Dr. Kirchhoff: Die längste Fahrzeit beträgt 90 Minuten für eine einfache Strecke. Es wird im Einzelnen nachgewiesen, dass der Mittelwert der Fahrzeiten nicht den Vorgaben der Beförderungssatzung widerspricht. Die Fahrzeiten der Schüler hängen auch vom Standortgefüge der Schulen ab. Anfrage
Herr Keindorff: Werden
in die Projektarbeit die Pendler zu größeren Gewerbegebieten und Firmen im
Landkreis einbezogen? Herr
Prof. Dr. Kirchhoff: Dies
war ein wichtiger Punkt in den Diskussionen mit den Verkehrsbetrieben, die Wert
darauf legten, dass es eine gute Anbindungen an diese Konzentration von
Arbeitsplätzen gibt. Anfrage
Herr Buchwald: Sind
die Busunternehmen hinsichtlich ihrer Kosten verglichen worden? Herr Prof. Dr. Kirchhoff: Ein
Vergleich fand nicht statt, dies würde über das Projekt hinausgehen. Herr
Zeymer: 1.
Er
bat um Information, welche Fahrzeiten den Schülern im Landkreis Börde, nach den
Regelungen des Landes Sachsen-Anhalt, zugemutet werden können. 2.
Können
die Siedlungsstruktur und die Schulentwicklungsplanung der Grafschaft Bentheim
mit dem Landkreis Börde verglichen werden? Herr
Hoeft: Der
Landkreis Börde hat eine eigene Satzung, die die Zumutbarkeit der Fahrzeiten
der einzelnen Schulformen regelt. So gelten z.B. für Berufsschüler Zeiten von
bis zu 90 Minuten und für Grundschüler bis zu 30 Minuten. Jedes
Kreistagsmitglied sollte die Schulentwicklungsplanung im Zusammenhang mit der
Schülerbeförderung sehen. Herr
Prof. Dr. Kirchhoff: Er
bestätigt, dass bei einer Schulstandortplanung auch die Fahrzeiten berücksichtigt
werden sollten. Die bei dem Projekt verwendeten Planungsinstrumente bieten
Entscheidungshilfen, z.B. in Form von Fahrzeitberechnungen, zur Standortwahl. Herr
von Bodenhausen: 1.
Wird
die Rufbusleistung eine private Leistung und die Standardbusleistung eine
öffentliche Leistung sein? 2.
Wurde
bei der Planung an Express-Busse von Knotenpunkten nach Haldensleben,
Oschersleben und Magdeburg gedacht? Herr
Prof. Dr. Kirchhoff: Dem
Verkehrsunternehmen steht es frei, sich Großraumtaxen anzuschaffen und selbst
zu betreiben. Diese Möglichkeit ist aus seiner Sicht nicht zu empfehlen. Das
Verkehrsunternehmen, welches Konzessionär bleibt, sollte die Leistungen als
Unterauftragsleistung an ein Taxiunternehmen vergeben. Ein Buskilometer kostet
als Beispiel 2,00 EURO und ein Großraumtaxikilometer kostet ca. 0,50 EURO. Er
hält es für sinnvoll, wenn die Kapazität eines Taxis ausreicht, dieses dann
auch einzusetzen. Die
Buslinien sollen so direkt wie möglich gefahren werden, damit die Pendler auf
schnellstem Weg die Bahn erreichen, die Bahn stellt die Expressverbindung dar. U.
a. ist daran gedacht die Busverbindung von Haldensleben nach Oschersleben und
zurück als Expressverbindung anzubieten. Herr
Behrens: Ist
bei dem Projekt auch die Beschaffenheit der einzelnen Haltestellen –
Verhältnis Größe zur Anzahl der Fahrgäste - berücksichtigt worden? Herr
Prof. Dr. Kirchhoff: Bisher
ist dies noch nicht erfolgt. Vorerst muss es einen Konsens mit dem
Verkehrsunternehmen zu den einzelnen Linienführungen geben. Die
Ausstattung der Haltestellen obliegt grundsätzlich den Verkehrsbetrieben. Herr
Bredthauer fasste zusammen: Alle
drei Ausschüsse haben das Projekt zur Kenntnis genommen. Die
Projektgruppe wird aufgefordert ihre Arbeit an dem Forschungsprojekt mit dem
Thema „Optimierung des Schülerverkehrs in einem integrierten
Regionalbuskonzept in ländlichen Strukturen“ (OSIRIS) konsequent und
zielstrebig fortzusetzen, um so schnell wie möglich die Voraussetzung für eine
praxisorientierte Umsetzung zu schaffen. Mit
dieser Zusammenfassung nahm der Kreisausschuss die vorgestellten Ergebnisse der
Studie „OSIRIS“ zustimmend zur Kenntnis. Abstimmungsergebnis: Zustimmung: Ablehnung: Enthaltung: Die
Vorlage wurde zum Beschluss erhoben. |
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