Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE
Zu diesem
TOP wurde Herr Kausche, Geschäftsführer des Zweckverbandes “Naturschutzprojekt
Drömling/Sachsen-Anhalt” und Herr Folkens, Vorsitzender der
Verbandsversammlung eingeladen. Herr
Behrens übergibt das Wort an Herrn Kausche. Herr Kausche stellt sich kurz vor und geht auf den Projektantrag für eine Phase II des Naturschutzgroßprojektes Drömling/Sachsen-Anhalt, der auf einen 3-jährigen Moderationsprozess zurückblickt, ein. Die Fortschreibung des Pflege- und Entwicklungsplanes für den Naturschutzpark Drömling werde im Mai/Juni vorliegen. Bei der
Projektumsetzung sei die Zusammenarbeit
der einzelnen Zweckverbandsmitglieder, wie der Landkreis Ohrekreis,
Altmarkkreis Salzwedel und die Umweltstiftung WWF Deutschland eine wesentliche
Grundlage. Darüber
hinaus konnte die Stiftung “The Stork-Foundation” für das Projekt
gewonnen werden. Er geht
weiter auf: -
die
anstehenden Projektinhalte sowie die Umsetzung der Maßnahmen dieser Projektphase, -
projektbegleitende
Öffentlichkeitsarbeit, -
das
geplante Finanzvolumen von 4,1, Mill. € für die Projektlaufzeit 2007
– 2011, -
die
Gliederung des Projektgebietes, -
die
Projektziele, -
den
Pflege- und Entwicklungsplan für den Naturschutzpark Drömling (wird konkret im
Mai/Juni diesen Jahres vorliegen), -
die
Entwicklungsmaßnahmen und weitere Aktivitäten, wie naturverträglicher Tourismus ein. Anhand einer Karte zeigt
Herr Kausche das Projektkerngebiet, bestehend aus den Kerngebietsflächen der
Projektlaufzeit 1992 – 2003 plus den Erweiterungsflächen. Die
Erweiterungsflächen ergeben sich auch aus den Flächen der Stiftung “The
Stork-Foundation”. Ein Ziel
des beantragten Naturschutzprojektes sei in erster Linie: -
der
Erhalt des Niedermoorkörpers durch Stabilisierung des
Gebietswasserhaushaltes. So sei die
Wasserrückhaltung in feuchten Perioden, insbesondere im Winter für eine
möglichst zurück- bzw. hinhaltende Nutzung der Ressource Wasser in der
Vegetationszeit notwendig. -
die
Erhaltung und Entwicklung naturnaher Wälder als Lebensraum bestandsbedrohter
und vom Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten, -
die
Förderung der halboffenen Weidelandschaft, -
die
Ökologische Durchgängigkeit der Hauptfließgewässer unter dem Gesichtspunkt der
Biotopvernetzung, (Schutz der Fischfauna und Kleinlebewesen in den Gewässern,
wie Fischotter und Biber) -
der
Flächenerwerb (wasserbauliche Maßnahmen erforderlich, Flurbereinigungsgesetz). Herr Dr.
Schrader erkundigt sich nach den Stellungnahmen des Bauernverbandes und ihrer
Einsichtnahme. Außerdem bat er um eine Erläuterung des Satzes, stehend auf
Seite 6 der Vorlage “Aufgrund des
bis zum Jahre 2013 ausgelegten flächenbezogenen Förderinstrumentariums ist bis
dahin nicht von einer großflächigen Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung
auszugehen.” Dieser Satz müsse mit den Bauern klar abgesprochen werden,
sonst könne er dem nicht zustimmen. Auch würde ihn interessieren, wieviel
Bauern betroffen seien. Ebenso
müsse mit der Gemeinde Calvörde und Umgebung über die Erweiterung (Auwald)
gesprochen werden, da sie direkt betroffen seien. Herr
Dettmer unterstützt Herrn Dr. Schrader und verlangt ebenfalls eine kurze
Stellungnahme bis zum Kreistag. Herr
Kausche erklärt, dass es im Bereich Uthmöden und angrenzenden
landwirtschaftlichen Flächen (Acker- und Wiesenflächen) erhebliche
Trockenschäden gegeben habe. Daher habe sich hier in Uthmöden ein Gremium
zusammengefunden, den Ohrelauf in diesem Bereich wieder anzuheben. Es sei
bereits versucht worden, zu kompensieren, indem in Seitengräben der Ohre durch
Stauanlagen in Sohlschwellen zurückgebaut wurden. Das reiche jedoch noch nicht
in diesem Bereich aus. Es gäbe aus
jeder Arbeitsgruppe ein entsprechendes Protokoll, welches abrufbar bzw. zur
Verfügung gestellt werden könne. Herr Dettmer erkundigt sich, was in den förderlosen Jahren von 2003 bis 2007 gelaufen sei, da das alte Projekt 2003 ausgelaufen sei und ein neuer Antrag erst 2007 vorgebracht werde und sprach außerdem die damals im Beschluss formulierten Konfliktminderungsstrategien und die neuesten Klimaprognosen, wie die Klimaerwärmung, den Temperaturanstieg und die fehlenden Niederschläge an, wobei er nach der Umsetzung von Maßnahmen und den Auswirkungen fragte. Herr Folkens beantwortet
die Fragen von Herrn Dettmer. Die Konfliktminderungsstrategie sei schon
angeklungen, der Naturschutz habe bei diesen ganzen Moderationsprozess schon
Kompromisse eingehen müssen, indem er, um die
obligatorische Naturschutzgebietsverordnung durchzukriegen, die
Schutzzone 4 letztendlich mitgetragen habe. Dies bedeute, dass die
intensive Landwirtschaft auf diesen Flächen weiterhin möglich sei. Es habe im
Flurneuordnungsverfahren eine ganze Reihe von Informationsveranstaltungen
gegeben. Er
informiert, dass der Zweckverband ständig bemüht sei, die Aufgaben aus den § 2
seiner Satzung zu lösen. Die Jahre
2004 und 2005 waren geprägt, durch die Abrechnung des Projektes lt. der Verwendungsnachweise. Der Schwerpunkt der Jahre 2005 und 2006 waren die Erarbeitung der Antragsunterlagen, die Zusammenarbeit in den Arbeitsgruppen und die Moderationswahl in der Hinsicht, dass hier gleichzeitig der Pflege- und Entwicklungsplan erstellt wurde. Bei den
Klimaprognosen zeigen die Erfahrungen, dass in den letzten Jahren weniger aber
stärkere und konzentriertere Niederschläge gefallen seien. Trotzdem sei man mit
der Wasserregulierung, das Wasser möglichst lange zu halten, auf der sicheren
Seite. Eine endgültige Aussage, wie sich diese Dinge entwickeln werden, kann
der Verband nicht haben. Auf Wunsch
werden die Stellungnahmen der Landwirtschaft und Verbände noch einmal abgefragt,
aufgelistet und den Mitgliedern zugestellt. Herr
Behrens bemerkt, dass noch einmal ein Bericht über die Arbeit vom Grundsatzbeschluss
bis heute, erstellt werden solle. Notfalls könne man dafür die wichtigsten
Protokolle aus den Arbeitsgruppen nehmen. Herr Bär
erkundigt sich, ob es in den betroffenen Gebieten und Ortschaften wesentliche
Einschränkungen auf die Bautätigkeit, Gewerbeansiedlungen, Straßenbau,
Verkehrsansiedlung oder Neuansiedlung gäbe. Herr
Kausche meint, dass aus den ganzen
wasserbaulichen Maßnahmenkomplex, der hier umgesetzt werden soll, solche
Einschränkungen nicht hervorgehen. Es gäbe hier ein umfangreiches
Datenfestnetz, dass im Drömling aufgebaut wurde, mehrere hundert Grundwassermessstellen,
die einmal an den Oberflächengewässern und an Grundwassermessstellen abgelesen
werden. Die Information wird von den Ausschussmitgliedern zur
Kenntnis genommen. |
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