Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Auszug - Information zum Tourismuskonzept Elm-Börde/Elm-Lappwald  

 
 
ordentliche Sitzung des Kreisausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Kreisausschuss
Datum: Mi, 23.10.2019 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:02 - 17:26
Raum: - Sitzungssaal Börde II (E0-300.2) -
Ort: Landkreis Börde, Verwaltungsgebäude, Bornsche Straße 2, 39340 Haldensleben

Herr Stichnoth begrüßt Herrn Kobernuss von der „Ift-Freizeit- und Tourismusberatung GmbH“. Außerdem weist er daraufhin, dass der Regionalmanager Herr Braunsberger aus dem Amt für Wirtschaft Ansprechpartner in Bezug auf dieses Thema ist. Ein gemeinsames Gespräch bezüglich eines Tourismuskonzeptes zwischen Herrn Stichnoth, Herrn Braunsberger und dem Landrat des Landkreises Helmstedt, Herrn Radeck, hat bereits stattgefunden.

 

Er wies ebenso daraufhin, dass der Landkreis Börde bereits eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben hatte und der Kreistag der letzten Legislaturperiode ihn beauftragte, nochmalig Kontakt zu Herrn Radeck, dem Landrat des Landkreises Helmstedt, aufzunehmen. Das erste Ergebnis, welches vorgelegt wurde, beinhaltete unter anderem eine Finanzierung. Das damalige Konzept erhielt eine positive Rückmeldung durch den Kreistag, dennoch sollte geprüft werden, ob die bestehenden Tourismusverbände in unserer Region das betreffende Vorhaben abdecken könnten. Des Weiteren ist der Landkreis Helmstedt aufzufordern, ein anderes Angebot bezüglich der Finanzierung zu machen. Es besteht ein gleichermaßen großes Interesse, die Region zu erschließen. Herr Radeck merkte in den gemeinsamen Gesprächen an, dass gemeinsam eine Kooperationsvereinbarung getroffen wurde und somit solle auch gemeinsam ein Finanzierungskonzept erstellt werden. Er wünscht sich außerdem Einzelgespräche mit den betreffenden Gemeinden, was ihm durch Herrn Stichnoth zugesichert wurde, denn mit dem Landkreis zusammen können auch die Gemeinden in den Tourismusverband eintreten.

 

Herr Stichnoth bittet nun Herrn Kobernuss um einige Ausführungen.

 

Herr Kobernuss informiert über die Ergebnisse des Tourismuskonzeptes für den Raum Elm-Börde/Elm-Lappwald, welche auch dem ALLRIS® beigefügt werden.

 

Herr Weitz (SPD) verlässt um 16:42 Uhr die Sitzung.

Damit sind 13 Kreisausschussmitglieder anwesend.

 

Herr Rehfeld (AfD) merkt an, dass der Mittellandkanal mit den beiden dazugehörigen Sportboothäfen im Tourismuskonzept nicht berücksichtigt wurde.

 

Herr Kobernuss erklärt, dass er nicht auf alle Inhalte des Tourismuskonzeptes eingehen konnte und bittet um Nachsicht. Er sagt aber auch, dass Wassertourismus im Konzept enthalten sei und dass dabei der Mittellandkanal eine wichtige Rolle spielen würde. Dabei wurden nicht nur Aktivitäten auf dem Wasser, sondern auch neben dem Wasser, wie z. B. das Radfahren mit einbezogen.

 

Frau Tiedge (Die Linke) fragt an, wie viele Mitarbeiter für die Erfüllung der Aufgaben vorgesehen sind und ob diese ausschließlich aus den Beiträgen der Landkreise bezahlt werden.

 

Herr Kobernuss antwortet, dass es bereits zwei Mitarbeiter des Landkreises Helmstedt gäbe, welche von der Kreisverwaltung für die Tourismusgemeinschaft  abgestellt wurden und weiterhin vom Landkreis bezahlt werden. Aus dem neuen Budget von 400.000,00 € sind dann die beiden weiteren Mitarbeiter zu bezahlen, wobei jedoch jeder Landkreis die Mitarbeiter selbst einstellt.

 

Herr Mewes (UWG) weist daraufhin, dass auch die Colbitz-Letzlinger-Heide mit ihrem einzigartigen Lindenwald, welcher der größte geschlossene Lindenwald in Europa ist, in der Präsentation über die Ergebnisse des Tourismuskonzeptes nicht berücksichtigt wurde. Außerdem merkt er an, dass neben der A2 auch die A14 in das Konzept aufgenommen werden sollte.

 

Ebenso ist ihm das Aufgabenfeld der eingesetzten Mitarbeiter unklar und wie die angesprochene Tourismusorganisation von den vorhandenen Tourismusverbänden, wie z. B. Colbitz und der Altmark, abzugrenzen ist.

 

Herr Kobernuss erklärt, dass geprüft wird, ob der Lindenwald der Colbitz-Letzlinger-Heide sowie die A14 im Konzept ausreichend eingebunden wurden. Wälder allgemein und die Erschließung dieser wurden bereits berücksichtigt, da diese eine wichtige Rolle spielen. Das Tourismuskonzept bietet Raum für solche besonderen Regionen und sei nicht feststehendend, denn der Maßnahmenkatalog kann immer weiter fortgeführt werden. Für die Fortschreibung des Maßnahmenkataloges werden jedoch auch Mitarbeiter benötigt, welche diese Aufgabe wahrnehmen. Die bisherigen Tourismusorganisationen hatten dazu nicht die erforderlichen Ressourcen. Das Aufgabenprofil beinhaltet unter anderem, die Kommunen sowie touristischen Betriebe zu unterstützen, zu koordinieren um die touristischen Angebote zu steigern. Außerdem muss diese Region auf dem Markt transparent gemacht werden, Ausflugsplaner und eine Internetseite sollten erstellt werden, Social Media sollte genutzt werden und Promotion-Aktionen z. B. in Magdeburg, Braunschweig und Wolfsburg sollten stattfinden. Bisher konnten dies die Tourismusverbände nicht im notwendigen Umfang leisten, um alle Potentiale dieses Raumes zu nutzen. Er sagt außerdem, dass in vielen Gemeinden Tourismus keine große Rolle spielt. Genau aus diesem Grund sollen diese Orte durch geschultes Personal beim Marketing unterstützt werden. Dazu ist es wiederum wichtig, dass die Gemeinden und Orte Mitglied werden, um unmittelbar davon profitieren zu können.  Die regionale Tourismusorganisation hat den Fokus auch auf Marketing in weiter entfernten Märkten gelegt und dabei kann die künftige Organisation Elm-Börde/Elm-Lappwald eben auch die regionalen Tourismusverbände wie z. B. den Magdeburger Tourismusverband Elbe-Börde-Heide unterstützen. Klar ist, dass man zunächst investieren muss, um den Tourismus voran zu bringen und dabei sollte der Landkreis mit seinen Management-Strukturen den Motor darstellen.

 

Herr Stichnoth und Herr von Bodenhausen verlassen um 16:57 Uhr die Sitzung.

Damit sind 11 Kreisausschussmitglieder anwesend.

 

Herr Zahn (SPD) merkt an, dass er einige Tourismusaktivitäten des Landkreises Börde aus den vergangenen Jahren kennt und dass er das vorgestellte Tourismuskonzept eher kritisch betrachtet. Jede Region hat Potentiale, die eine mehr und die andere weniger, jedoch wurde der Tourismus mit Unterstützung der bereits bestehenden Verbände und mit Unterstützung des Landkreises seit einigen Jahren gefördert.

 

Bezugnehmend auf die dargestellten Übernachtungszahlen stellt Herr Zahn fest, dass die beliebten touristischen Ziele des Landkreises, wie z. B. in Flechtingen oder Barleben, auch ohne intensive Verbandstätigkeit angenommen werden. Der Landkreis solle sich auf sich selbst konzentrieren. Dabei bezieht er sich auf den Mansfeld-Südharz als Beispiel, bei welchem seit 2-3 Jahren die touristische Aktivität aufgrund von Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und einer Standort-Marketing-Gesellschaft stark angestiegen ist. Ein solches Konzept wäre auch für den Landkreis Börde wünschenswert und er stellt daher das neue vorgestellte Tourismuskonzept in Frage. Weiterhin ist auch der hohe Kostenfaktor von 400.00 € kritisch zu betrachten und aus seiner Sicht können kaum positive Effekte für den Landkreis durch dieses Konzept erzielt werden. Er fordert die Kreistagsmitglieder und den gesamten Landkreis Börde dazu auf, sich nur auf den Landkreis zu konzentrieren und gemeinsam mit den bestehenden Tourismusverbänden eine Strategie zu entwickeln, welche die touristischen Aktivitäten voran bringt.

 

Herr Stichnoth kommt um 16:59 Uhr zur Sitzung hinzu.

Damit sind 12 Kreisausschussmitglieder anwesend.

 

Herr Schmette (CDU) sieht es im Ergebnis ähnlich. Er weist daraufhin, dass der Kreistag am Ende dazu aufgerufen ist zu entscheiden, ob der Landkreis kostenseitig dem Tourismusverband beitreten und ihn somit mitfinanzieren soll. Herr Schmette sieht im Konzept keine Ausgewogenheit für den Landkreis Börde. Als verbindend wurde die ehemalige Grenze dargestellt und auch die Schwerpunkte des Konzeptes befinden sich in der Nähe dieser Grenze.

 

Er kritisiert, dass der Elbe-Radweg, welcher zum Landkreis Börde gehört, nicht erwähnt wurde und auch im Tourismuskonzept nur eine nebensächliche Rolle spielt. Er fragt sich, ob die Gemeinden seitens des Elbe-Radweges nicht berücksichtigt und somit nicht gefördert werden sollen und ob man Geld des Landkreises in solch einen Verband investieren solle, wenn nur einige Gemeinden davon profitieren. Es sollte ein Konzept entwickelt werden, welches alle gleichermaßen berücksichtigt. Dabei bezieht er sich auf die Darstellung des Tourismuskonzeptes während des letzten Kreistages, bei der sich der Verband auf der Ebene der Elbe-Börde-Heide bewegte. Er weist daraufhin, dass der Tourismusverband Elbe-Börde-Heide nicht nur für die Region Magdeburg, sondern auch für den gesamten Landkreis Börde zuständig ist und sollte nun ein weiterer Verband mit der Beteiligung des Landkreises Börde etabliert werden, würde in gewisser Weise eine Doppelstruktur entstehen. Der Landkreis sollte sich für eine Struktur entscheiden.

 

Herr Kobernuss bestätigt, dass mehr Engagement benötigt wird, um den Tourismus voran zu bringen. Man müsse überlegen, was ein räumlich sinnvoller Zuschnitt wäre, wo gemeinsame Themen vorhanden sind und wo Mittel zusammen gebracht werden können. Schreitet man als Landkreis alleine voran, habe man nur begrenzte Möglichkeiten, kooperiert man jedoch und bündelt Mittel, könne gemeinsam mehr erreicht werden. Es könnten mehr Mitarbeiter eingesetzt werden, welche für bestimmte Fachbereiche spezialisiert sind. Die Professionalität von touristischen Organisationen hängt maßgeblich auch mit ihrer Größe zusammen und kann daher mit zunehmender Größe gesteigert werden. Herr Kobernuss als langjähriger Tourismusberater rät dazu, nicht kleinteilig zu denken sondern sich zusammenzuschließen und somit mehr zu erreichen. Der Ansatz, mit den Partnern des Landkreises Helmstedt zusammenzuarbeiten, sei wirkungsvoller, als alleine als Landkreis voran zu schreiten.

 

Er weist daraufhin, dass dies kein neuer Verband ist, sondern dass die bestehende Organisationsplattform genutzt wird, bei welcher bereits Partner aus beiden Landkreisen eingebunden sind und welche ausgebaut werden soll. Hinweise und Anregungen wurden im Konzept berücksichtigt und auch Ergebnisse aus den Gesprächen zwischen den beiden Landräten wurden mit eingebunden.

 

Bezugnehmend auf den Elbe-Radweg erklärt Herr Kobernuss, dass dieser aufgrund seiner besonderen Rolle berücksichtigt wurde und somit auch keine Gemeinde ausgeschlossen werden würde. Es wurde ein Radwegekonzept entwickelt, wobei der Elbe-Radweg seine Koordinierungsstellen hat und bereits gut vermarktet wird.

 

Das Ziel des angesprochenen Tourismuskonzeptes war es, besonders Regionen zu  berücksichtigen, welche weiter entwickelt und gefördert werden müssen. Er weist daraufhin, dass bei einem Termin in Flechtingen bezüglich des Konzeptes Bürgermeister und Bürgermeisterinnen anwesend waren, welche eingefordert hatten, dass diese Organisationsplattform sich um das gesamte Aufgabenspektrum kümmert und dass somit auch eine entsprechende finanzielle Ausstattung notwendig sei. Die Präsentation stellt die Ergebnisse aus den verschiedensten Workshops mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus beiden Landkreises dar.

 

Herr Stichnoth bedankt sich für die Darstellung und die Ausführungen. Er weist daraufhin, dass zu prüfen war, ob die bisherigen Struktureinheiten diese Aufgabe erfüllen können und das diesbezüglich Abfragen gestellt wurden. In Bezug auf die Finanzierung verweist er nochmals auf das gemeinsame Gespräch mit Herrn Braunsberger und dem Landrat des Landkreises Helmstedt. Dies wird auch in der letzten Beratungsfolge nochmals Thema sein. Er fragt nach, ob bereits einige Rückmeldungen bei Herrn Braunsberger eingetroffen sind und bittet ihn um einige Ausführungen zum Zwischenstand.

 

Herr Braunsberger (Regionalmanager) erklärt, dass die Abfragen an die einzelnen Tourismusverbände auch in der höhergestellten Ebene, also auch beim Landestourismusverband und bei der IMG, erfolgten. Die ersten Antworten sind bereits eingetroffen und werden nun von Herrn Braunsberger ausgewertet und zusammengefasst. Das Ziel ist eine Beschlussfassung im Kreistag gegen Ende dieses Jahres, bei der eine Entscheidung getroffen werden soll.

 

Herr Stichnoth weist daraufhin, dass der gegebene Auftrag des Kreistages bearbeitet wird. Er erklärt auch, dass eine Zusammenarbeit mit dem Landkreis Helmstedt erfolgen sollte und dass dies auch im Interesse des Landrates Herrn Radeck ist. Dieser überlegt noch, welche Organisationsform er eingehen solle. Herr Stichnoth empfiehlt, dass der Landkeis als Gebietskörperschaft diesem Verband genau wie der Landkreis Helmstedt beitreten solle.

 

Die Präsentation wurde im ALLRIS® eingestellt.