Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Auszug - Mündlicher Bericht zum aktuellen Stand der Erarbeitung eines integrierten Kreisentwicklungskonzeptes  

 
 
32. ordentliche Sitzung des Kreisausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Kreisausschuss
Datum: Mi, 06.09.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 15:01 - 16:06
Raum: - Sitzungsräume -
Ort: Landkreis Börde, Verwaltungsgebäude, Gerikestraße 104, 39340 Haldensleben

Herr Dr. Waselewski hielt einen mündlichen Bericht zum aktuellen Stand der Erarbeitung eines integrierten Kreisentwicklungskonzeptes mit integrierter Zielsystematik, welchen er durch eine PowerPoint Präsentation untermauerte.

Das Kreisentwicklungskonzept soll leitbildorientierte Entwicklungsziele des Landkreises abbilden und aufzeigen, dass der Landkreis um seine Stärken und Schwächen weiß sowie entsprechende Handlungsfelder und Maßnahmen für die nächsten Jahre enthalten. Ebenso soll das Konzept zur wirtschaftlichen Stabilisierung beitragen. Elemente des Kreisentwicklungskonzeptes sind das Leitbild, das Strategieprogramm, die strategische Haushaltsplanung, die Fachkonzepte, das Berichtswesen und der Steuerungskreislauf. Er betonte, dass die Verknüpfung von Leitbild und Zielfestlegung zwingend notwendig ist. Weiterhin stellte Herr Dr. Waselewski die Strategiepyramide vor, welche das Leitbild mit konzeptionellen Verknüpfungen verbindet.

Grundlage des inhaltlichen und methodischen Vorgehens sind die gesetzlichen und standardisierten Anforderungen. Das Kreisentwicklungskonzept soll für jedermann nachvollziehbar und verständlich sein und auf den Inhalt anderer Konzepte aufbauen. Das Konzept ist ein Prozess und immer weiter fortzuschreiben. Ziele sind die Durchführung der Bestandsanalyse, das Leitbild und strategische Ziele zu formulieren, diese mit operativen Zielen der Fachdienste zu verbinden sowie die Evaluation. Weiterhin soll sich der Landkreis gegenüber den „Mega-Trends“ positionieren, die Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (SWOT-Analyse) durchführen, kommunale Konzepte einbeziehen und eine Web-basierte Befragung durchführen. Ebenfalls soll ein Workshop zur Leitbilderstellung und Entwicklung von strategischen Zielen stattfinden. Außerdem stellte Herr Dr. Waselewski Leitbildthemen auf. Das Leitbildthema Wohnen und Leben umfasst die Infrastruktur und Mobilität, die Inklusion und Integration, sowie die Bürgerbeteiligung. Bildung und Soziales bezieht sich auf die medizinische Versorgung und Pflege, die Bildung und lebenslanges Lernen, sowie Beratungslandschaften und soziale Angebote. Ein weiteres Thema ist Wirtschaft und Tourismus, welches sich mit der Digitalisierung und den Wirtschaftsstandorten befasst. Zuletzt gibt es das Leitbildthema Natur und Kultur, welches die Naturlandschaften und die Gestaltung des kulturellen Lebens umfasst.

Er fügte einen Zeitplan ein, der sich auf die einzelnen Projektphasen und auf die Dauer bezieht. Am 08.06.2017 fand ein Vorbereitungsworkshop der Projektgruppe mit dem Ziel, ein abgestimmtes und konkretes Vorgehen bis zum 31.12.2017 zu gewähren, statt. Im August 2017 kam es zur internen Auswertung der Konzepte und der Position zu den „Mega-Trends“. Weiterhin wurde die Web-Befragung inklusive der Erstellung der Adresslisten vorbereitet und die Auswertung der Datenlage wurde fortgesetzt. Ab dem 30.08.2017 wurde diese Befragung durchgeführt. Im September 2017 wurde die Web-Befragung bis zum 21.09.2017 fortgeführt und erste Ergebnisse als grundlegende Bestandsaufnahme für den Workshop wurden ausgewertet. Im Oktober 2017 wird ein Auswertungsworkshop in der Projektgruppe durchgeführt und alle bisherigen Ergebnisse werden präsentiert, sowie die Entwicklung eines Entwurfes der sich herauskristallisierten Leitbildthemen wurde vorangebracht. Außerdem wird der Leitbildworkshop vorbereitet. Am 07.11.2017 findet dieser Workshop statt. Das Leitbild soll weiter konkretisiert werden und es werden letzte Vorabstimmungen durchgeführt, um die Vorstellung vor dem Kreisausschuss vorzubereiten. Im Dezember 2017 findet die abschließende Finalisierung des abstimmungsfähigen regionalen Leitbildentwurfs und die konkrete Vorbereitung der nachfolgenden Arbeitsschritte, wie zum Beispiel die Vorstellung und der Beschluss des Kreistages und die Ableitung aus strategischen Zielen, statt.

Bei der Web-Befragung gibt es zwei Ebenen der Beteiligung. Zu der ersten Ebene zählen ungefähr 2000 Stakeholder aus Politik, Verwaltung, Gesellschaft, Verbänden und Wirtschaft, welche direkt angeschrieben wurden. Die zweite Ebene besteht aus der Bevölkerung, welche über Print-und Onlinemedien aufgerufen wurden, sich an der Befragung zu beteiligen.

Abschließend bezieht sich Herr Dr. Waselewski auf den Projektpartner, die Hochschule Harz, und auf die Förderung durch das Landesprogramm „Sachsen-Anhalt REGIO“ in einer Höhe von 79.200,00 EUR (Zuwendungsbescheid vom 15.08.2017). Der Landkreis Börde leistete einen Eigenanteil von 20.000,00 EUR.

 

Die Präsentation wurde als Anlage zur Sitzung im ALLRIS® eingestellt.

 

Frau Blenkle erkundigte sich, nach welchen Kriterien die Mitglieder der Untergruppe der Projektgruppe ausgesucht wurden.

 

Herr Dr. Waselewski erklärte, dass es nicht eine Untergruppe der Projektgruppe ist, sondern dass es zusätzlich eine Lenkungsgruppe gibt. Diese ist aus der Thematik der Antragsstellung der Fraktionen CDU und SPD entstanden. Er führte aus, dass es bereits im Vorfeld des Beschlusses zahlreiche Überlegungen gab und daher wurde ein Lenkungsausschuss notwendig.

 

Norbert Eichler (CDU) merkte an, dass der Landkreis in das Landesentwicklungsprogramm und in die Stadtentwicklungskonzepte eingebunden ist. Weiterhin erklärte er, dass es viele Bereiche gibt, beispielsweise Wirtschaft, Kultur und Sport, die auf die Beteiligung der Kommunen angewiesen sind. Herr Eichler erkundigte sich, ob sich die Onlineumfrage genau auf dieses Thema bezieht.

 

Herr Dr. Waselewski informierte, dass alle Gemeinden kontaktiert wurden und dass auf der letzten Bürgermeisterberatung dies thematisiert wurde. Erstes Interesse, dabei mitzuwirken, wurde bereits geäußert. Er erklärte außerdem, dass die bereits vorhandenen Entwicklungskonzepte der Gemeinden mit berücksichtigt und einbezogen werden. Die Einbindung der Kommunen, die Einbindung der vorhandenen Konzepte und die Teilnahme am Workshop im November werden klar favorisiert.

 

Herr Walker betonte, dass die Einbeziehung der kommunalen Konzepte zwingend vorgesehen ist und einen Eckpunkt bildet.

 

Frau Blenkle erkundigte sich, ob es nicht sinnvoll wäre, die Kreisstadt Haldensleben auch in diese Lenkungsgruppe mit einzubeziehen.

 

Herr Dr. Waselewski bestätigte, dass die Gemeinden und somit auch die Kreisstadt mit in die Lenkungsgruppe einzubinden sind, jedoch vorranging auch in die Projektgruppe.

 

Herr Walker wies darauf hin, dass eine intensive Arbeit geleistet wurde und merkte an, dass das Kreisentwicklungskonzept noch häufiger Thema sein wird.