Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Auszug - Meinungsaustausch zur Schließung der Kinderstation im AMEOS Krankenhaus in Haldensleben  

 
 
ordentliche Sitzung des Jugendkreistages des Landkreises Börde
TOP: Ö 9
Gremium: 2. WP Jugendkreistag des Landkreises Börde
Datum: Fr, 10.06.2016 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 11:00 - 12:30
Raum: - Sitzungsräume I + II -
Ort: Landkreis Börde, Verwaltungsgebäude, Gerikestraße 104, 39340 Haldensleben

Yanik begrüßte in diesem Zuge Frau Iris Herzig, die Fachbereichskoordinatorin des Landkreises Börde, welche die Fragen der Jugendlichen beantwortete. Als Erstes richtete sie die Grüße des Landrates Hans Walker aus. Dann eröffnete sie die Fragerunde.

Die Jugendkreistagsmitglieder erkundigten sich nach der Schließung der Kinderstation und was nun geschieht, wenn es einen Notfall gibt. Frau Herzig erklärte, dass es bis zum 31.03.2016 einen fachärztlichen Bereitschaftsdienst gegeben hat, welcher sich um solche Notfälle kümmerte. Dieser hat aber nichts mit dem Krankenhaus zu tun, führte Frau Herzig weiter aus. Sie erläuterte außerdem, dass es ab dem 01.04.2016 einen allgemeinen Bereitschaftsdienst gibt, der ebenso Kinder behandelt. Der Grund, dass der fachärztliche Bereitschaftsdienst eingestellt wurde, liegt darin, dass es zu wenig Ärzte gibt bzw. die wenigen vorhandenen Ärzte damit überlastet sind, so Frau Herzig.
Frau Herzig erläuterte dem Jugendkreistag zu dem, dass das AMEOS Krankenhaus in Haldensleben ein Kreiskrankenhaus der Basisversorgung ist und somit eigentlich nur 2 Fachbereiche führen müsste. Durch den demografischen Wandel, der sich vollzieht, ist der Bedarf an Versorgung gesunken. Sie erklärte, dass durch immer neue Behandlungsmethoden die Verweildauer gesunken ist und die Finanzierung des Krankenhauses durch Pauschalen von den Krankenkassen geschieht, die unabhängig vom Fall sind. Zudem gibt es einen Mangel an qualifiziertem Personal. So kommt es zu Stande, dass derzeit kein Kinderarzt im Krankenhaus tätig ist. Die Kinder werden aber dennoch im AMEOS Krankenhaus in Haldensleben behandelt, erzählte Frau Herzig, nur nicht auf der Kinderstation, sondern auf der für ihre ärztliche Versorgung zuständigen Station. Jedoch ist die Aussicht auf einen neuen Kinderarzt unwahrscheinlich, meinte Frau Herzig. Trotz dessen sei die ausreichende Versorgung der Kinder und Jugendlichen im Umkreis von 40 Kilometern gegeben.
Außerdem ging Frau Herzig auf, die von den Jugendlichen im vornherein angesprochenen, geänderten Öffnungszeiten des Kreißsaals ein. Sie explizierte, dass es dem Krankenhaus auch hier an fachlichem Personal fehle und es eine große Konkurrenz im Bereich Magdeburg, durch Marienstift und Olvenstedt gebe. Weiterhin sollte eine bestimmte Zahl an Geburten erreicht sein, damit die Kürzung der Öffnungszeiten rückgängig gemacht werden könne.
Rebekka meldete sich zu Wort und fragte, ob solche Strukturänderungen nicht vorgelegt werden müssen. Frau Herzig antwortete, dass der Landkreis nicht zuständig ist, denn der damalige Ohrekreis habe das Krankenhaus der Sana verkauft und diese an AMEOS. Seit dem muss die Klinik jeden September einen schriftlichen Bericht über die aktuelle Krankenhausversorgung abgeben. In diesem müssen dann auch gravierende Änderungen des medizinischen Konzepts angezeigt werden, sofern es diese gab. Der Landkreis hat dabei jedoch nur ein Veto – Recht, wenn es sich um eine willkürliche Änderung handelt, so Frau Herzig.

Rebekka fragte noch einmal nach der Begrenzung der Öffnungszeiten des Kreißsaales, welche von Frau Herzig durch den Personalmangel begründet wurden.
Rebekka meinte, dass es dann noch mehr Rückgang in der Besetzung des Kreißsaales geben wird, was Frau Herzig bejahte.
Weiterhin erkundigte sich Rebekka, ob es eine Möglichkeit gebe, die Begrenzungen rückgängig zu machen. Frau Herzig meinte, dass dies geschehen würde, wenn mehr Personal zur Verfügung stehe. Doch das würde erst dann kommen, wenn auch die Anzahl der Geburten stiege.
Frau Herzig endete damit, dass sie dem Jugendkreistag den Vorschlag unterbreitete einen Träger des Krankenhauses einzuladen, um von ihm genauere Informationen zu erhalten.

 

Yanik bedankte sich bei Frau Herzig für die Vielzahl an Informationen und ihre Antworten.