Bürgerinfo LANDKREIS BÖRDE

Auszug - Bericht zur neuen ärztlichen Bedarfsplanung im Landkreis Börde Berichterstatter: Frau Herzig Fachbereichskoordinatorin FB 3  

 
 
ordentliche Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: 5. WP Kultur- und Sozialausschuss LK Börde
Datum: Mi, 27.11.2013 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:05
Raum: - Sitzungsraum II -
Ort: Landkreis Börde, Verwaltungsgebäude, Gerikestraße 104, 39340 Haldensleben

Frau Herzig verweist auf die zu Beginn der Sitzung an jedes Mitglied ausgeteilten Informationsmaterialien

Frau Herzig verweist auf die zu Beginn der Sitzung an jedes Mitglied ausgeteilten Informationsmaterialien. Zudem erinnert sie an einen Beschluss des Kreistages aus 2011, der die Grundlage bildete, Änderungen der Bedarfsplanung bundesweit einzufordern.

 

Mittlerweile ist das GKV-Gesetz in Kraft. Darin wird den Landkreisen eine wesentliche Rolle hinsichtlich der gesundheitlichen Versorgung beigemessen. So sind die Landkreise wichtige Akteure in Bezug auf die Sicherstellung gesundheitlicher Versorgung, der Rettungsdienste, als Träger oder Beteiligte von Krankenhäusern und auf das Vorhalten des öffentlichen Gesundheitsdienstes.

 

Ausgehend von diesem Aufgabenspektrum gibt es vielfältige Berührungspunkte mit verschiedensten Akteuren, deren Arbeiten vernetzt und koordiniert werden müssen.

 

Neue zentrale Kernpunkte der Bedarfsplanung sind:

-          Neugliederung der Arzt-/Facharztgruppen

-          Neugliederung der Planungsbereiche

-          Neufestlegung der Verhältniszahlen und

-          Neuregelung der Sonderbedarfszulassung

 

Zudem wird in der Bedarfsplanung die Versorgungslage besser abgebildet; die Betrachtung ländlicher Räume hat an Bedeutung gewonnen. Bei der Neugestaltung der Bedarfsplanung wird festgestellt, dass kein genereller Ärztemangel vorliegt, aber die Umverteilung zwischen Überversorgung und Unterversorgung erfolgen muss.

 

Das Land Sachsen-Anhalt wird in 32 Mittelbereiche eingeteilt.

Folgende Versorgungsebenen bestehen:

Erste Versorgungsebene: Hausärzte.

Zweite Versorgungsebene: Allgemeine fachärztliche Versorgung

Dritte Versorgungsebene: spezialisierte fachärztliche Versorgung

Vierte Versorgungsebene: Kleinere Arztgruppen wie Humangenetiker, Laborärzte, Pathologen

 

Frau Herzig sieht das Hauptproblem in der Besetzung der Stellen, die mehr zur Verfügung stehen werden, insbesondere im ländlichen Raum. Dieser muss attraktiver werden. Hier sind alle Akteure aufgefordert, gemeinsam Lösungen zu finden und umzusetzen.

 

Herr Jackowicz hinterfragt, ob es richtig war, die Trägerschaft für die ehemaligen kreislichen Krankenhäuser abzugeben.

 

Frau Herzig antwortet, dass Krankenhäuser – bundespolitisch ausdrücklich gewollt – immer mehr dem Wettbewerb unterliegen. Nur ein starker Träger kann den Wettbewerbsbedingungen standhalten. Ob kommunale Krankenhäuser, auch unter Berücksichtigung immer knapper werdender Mittel wettbewerbsfähiger wären, ist fraglich.

 

Frau Leuschner hält die Unterstützung von Maßnahmen, wie Darlehensgewährung, Zuschuss zur Praxisausstattung, zur Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raumes für wichtig. Nur so können Ärzte gewonnen  werden.

Sie regt an, dass ganz konkrete Vorstellungen parteiübergreifend in den Fraktionen unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten des Landkreises überlegt werden sollten.

 

Frau Nielebock informiert, dass in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide Unterstützungsmaßnahmen für Ärzte in Form eines festen Zuschusses zur Ausstattung der Praxis praktiziert wird.

 

Herr Dr. Vogel zeigt sich erfreut über die Resonanz auch auf Bundesebene zur Bedarfsplanung und deren Umsetzung insbesondere im ländlichen Raum. Damit schließt sich der Kreis zwischen Kita-, Schul- und Bedarfsplanung. Die Akteure sind mit ihren Überlegungen zur Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raums auf den richtigen Weg. Ständige Rückkopplungen untereinander sind notwendig, um langfristig und auf Dauer die Bürger im Landkreis zu halten.

 

Auch Herr Sommermeier begrüßt die Absicht zur Steuerung der ärztlichen Bedarfe, gerade auch unter der Erkenntnis, dass eigentlich kein Ärztemangel da ist, aber ein Problem der Verteilung besteht.

 

Herr Maspfuhl sieht die Steuerung als Herausforderung, da diese sich schwierig gestalten wird. Er bedankt sich für die Ausführungen.